Sonnenfinsternisse fotografieren - mit Film oder Digitalkamera
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UV -VIS - Spektren einer Sonnenfinsternisbrille, der Rettungsfolie und professioneller Sonnenfilterfolie
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Bilder der Sonnenfinsternis vom 20.3.2015 - danach Sonne + Flugzeug

 

Sonnenfinsternisse sind hochinteressante, aber bei unsachgemäßer Beobachtung für das Auge gefährliche astronomische Ereignisse - siehe ganz unten! Auf dieser Seite sollen Fototipps zur Sonnenfinsternis-Fotografie für totale, ringförmige und partielle Sonnenfinsternisse gegeben werden, und zwar mit Film oder Digitalkamera und mit unterschiedlichen Objektiven.

 

 
Sonnenfinsternis mit 1000mm Brennweite am 31.5.2003
 

Ich möchte hier die wichtigsten Punkte zur Sonnenfinsternisfotografie erläutern:

1. Objektivbrennweiten und Größe des Sonnenbildes

1.1 Aufnahmen mit Negativ bzw. Dia

Ob Sie einen Diafilm oder Negativfim verwenden ist für die Brennweite Ihres Objektivs egal. Generell sind möglichst langbrennweitige Objektive bis ca. 2000mm zu empfehlen. Da Sonne und Mond am Himmel praktisch gleich groß erscheinen, was man bei einer Sonnenfinsternis am besten sieht, zeige ich hier Beispielbilder von beiden Himmelskörpern mit unterschiedlichen Brennweiten:

 

 
Mond, Saturn, Jupiter und Mars am 6.4.2000, 70mm - Objektiv
Der Mond ist kaum als ausgedehntes Objekt zu erkennen - aber besser als nichts.
Für Landschaftsaufnahmen sind Brennweiten von ca. 24 bis 70mm bestens geeignet.
 
 
Mond, Saturn, Jupiter und Mars am 6.4.2000, 150mm - Objektiv
Der Mond ist schon doppelt so groß wie im Bild oben, aber immer noch recht unscheinbar.
Eine Sonnenfinsternis mit  bis zu 3 Sekunden lang belichteter Korona kann sich bereits sehen lassen!
 
 
Jupiter, Venus und Mond am 23.4.1998, 500mm - Teleobjektiv
Die Mondsichel ist deutlich zu erkennen. Ich habe mit dieser Ausrüstung die totale Sonnenfinsternis am 29.3.2006 in Libyen fotografiert. Die Korona der verfinsterten Sonnen strahlt noch weit nach draußen.
Bei kurzen Belichtungszeiten um 1/500s oder kürzer sind Aufnahmen aus der freien Hand gerade noch möglich.
 
 
Sonnenfinsternis am 11.8.1999 1000mm
Ein 500mm-Teleobjektiv von Danubia (wie im Bild oben) wurde mit einem Konverter versehen. Aus Blende 8 wird dabei Blende 16, auch wenn Blende 8 angezeigt wird. Der Konverter verdoppelt zwar die Brennweite, aber nicht die Öffnung! Ideal für die partielle Phase einer Sonnenfinsternis oder für Protuberanzen bei einer totalen. Stativ notwendig!
 
 
Der Mond mit einem 25cm-Teleskop und 1300mm Brennweite fotografiert - wer sowas hat, sollte es auch benutzen!
Allerdings wegen des Gewichts kaum für Flugreisen geeignet.
 
 
Mondsichel mit 2000mm Brennweite.
Das obige 500mm-Teleobjektiv wurde mit zwei 2-fach Konvertern versehen.

Aus Blende 8 wird dabei Blende 32, auch wenn Blende 8 angezeigt wird. Der Konverter vervierfacht zwar die Brennweite, aber nicht die Öffnung! Für eine partielle oder ringfömige Finsternis gut geeignet. Bei der hohen Vergrößerung muß ein Stativ verwendet werden, Belichtungszeiten um 1/500s oder kürzer sind notwendig, damit das Bild nicht verwackelt wird!

 

1.2 Digitalkameras

Bei Digitalkameras verlängert sich die Brennweite im Normalfall, weil der Chip fast immer kleiner ist als die 24x36mm des Kleinbild-Films. Dies ist von Digitalkamera zu Digitalkamera unterschiedlich. Der Faktor kann z.B. 1,5 oder einen anderen Wert betragen. Aus einem 200mm-Objektiv wird so in etwa ein 300er. Das ist für die Sonnenfotografie hochwillkommen!

Sonnenfinsternisse fotografieren: Canon EOS 300D, 500mm-Teleobjektiv, 400ASA, 1/250s

Totale SoFi am 29.3.2015 in Libyen, Digitalkamera Canon EOS 300D, 500mm-Teleobjektiv, 400ASA, 1/250s

 

2. Sonnenfilter

Für die Beobachtung und Fotografie der unverfinsterten oder teilweise verfinsterten Sonne braucht man einen professionellen Sonnenfilter.

Ich möchte eindringlich von Experimenten mit irgendwelchen unbekannten Folien, Filmstreifen usw. abraten. Wer z.B. einen geschwärzten Dia- oder Negativfilm gegen die Sonne hält, könnte meinen, ausreichend geschützt zu sein. Doch eine Aufnahme mit einem Spektrometer zeigt, dass bei bestimmten Wellenlängen im infraroten Licht etwa 80% des Sonnenlichtes durchgelassen werden, was für die Augen sehr gefährlich ist!

Die Rettungsfolie aus dem Auto lässt rund 1% des sichtbaren Sonnenlichts durch. Das ist viel zu viel für eine Sonnenfinsternis. Für die Fotografie wäre eine doppelte Lage geeignet (0,01% Durchlässigkeit oder optische Dichte ca. 4), für die Beobachtung mit bloßem Auge eine dreifache (0,0001% Durchlässigkeit oder optische Dichte ca. 6). ABER. Die Folien sind nicht genormt und lassen bei einer Lage einen rund 3-fachen Anteil des gefährlichen UV- und Infrarotlichtes durch. Bei zwei Lagen ist das rund 9-fach, bei 3 Lagen rund 27-fach (stärkere Schwankungen). Ein Spektrum einer Rettungsfolie gibt es hier! Eine für das Auge sichere Beobachtung der Sonne ist daher nicht gewährleistet.

Sicher sind professionelle Sonnenfilter, z.B. von Baader Planetarium. Ein Freund von mir verkauft diese Folie auch in kleinen Größen, z.B. 10x10cm, wenn Sie nicht zu kurzfristig vorher bestellen. Link: www.astrogarten.de . Ansonsten googeln Sie z.B. unter "Sonnenfilterfolie".

Sie brauchen einen Filter, der Ihr Objektiv vollständig und sicher abdeckt. Schneiden Sie einen mehrere cm breiten und ca. 30cm langen stabilen Pappstreifen zurecht und wickeln Sie daraus eine Rolle, die über Ihr Objektiv passt, oder schneiden Sie von einer Papprolle ein ca. 3 - 5cm langes Stück ab. Befestigen Sie darüber locker die Filterfolie, nicht spannen! Berühren Sie die Folie nicht mit den Fingern. Dann kleben Sie die Folie sicher mit Tesafilm auf der Papprolle fest, es darf kein ungedämpftes Licht durchfallen! Diese Papprolle muss dann z.B. mit Tesafilm auf dem Objektiv so befestigt werden, dass sie nicht herunterfällt (Wind, Kinder), aber bei einer totalen Finsternis muss sie in Sekunden entfernt werden können!

Der Filter darf keinesfalls hinter dem Okular angebracht werden, da er sonst das konzentrierte Sonnenlicht abbekommt und platzen kann.

Profis verwenden auch die teureren Glasfilter. Herschelkeile, die am Okular angebracht sind, sind für die Finsternisfotografie ungeeignet, da für die Totalität neu fokussiert werden muss.

 

3. Filme

Es sind Negativ- und Diafilme geeignet, Negativfilme geben einen größeren Kontrastumfang wieder, was bei der Korona wichtig ist. Ansonsten haben Diafilme den Vorteil, dass Abzüge von dunklen Dias dunkel herauskommen und nicht grau-braun wie oft bei Negativen (kann am Computer (Scan) aber nachbehandelt werden). Zudem verkratzen Negative im Labor eher als gerahmte Dias.

Manch einer mag meinen, bei der Finsternisfotografie hochempfindliche 1600 ASA-Filme benutzen zu müssen. Diese sind jedoch so grobkörnig, dass absolut keine schönen Aufnahmen herauskommen! Man sollte hingegen lieber 50 - 100 ASA-Filme benutzen, die feinkörnig sind. Auch Digitalkameras sollten auf 100 ASA gestellt werden. Die Belichtungszeiten weiter unten beziehen sich auf normale 100 ASA-Filme.

Für die Fotografie der Totalität gibt es unterschiedliche Auffassungen, welcher Film der beste ist. Als Diafilm wird der Kodak E100G empfohlen, da ich den aber nicht kurzfristig beschaffen konnte werde ich wohl mit dem Kodak Elitechrome 100 fotografieren. Der Fuji Velvia 50 hat eine gute Farbwiedergabe und ist sehr feinkörnig, aber er ist sehr hart und daher für die Korona nicht optimal.

 

4. Belichtungszeiten - automatisch, manuell und Hutmethode

4.1: Automatik bei Sonne und Mond ungeeignet - Autofokus abschalten!

Normalerweise braucht man sich bei automatischen Kameras nicht um die Belichtung und Schärfe zu kümmern. Anders jedoch bei der Sonnen- (und Mond-) Fotografie. Da die Sonne und erst recht eine schmale Sonnensichel nur einen kleinen Teil des Bildes einnimmt, werden automatisch belichtete Bilder total überbelichtet, weil die Kamera mit der Sonnenhelligkeit den dunklen Rest des Bildes ausgleichen will. Man sollte rechtzeitig vor einer Finsternis mit dem gleichen Film und dem gleichen Objektiv mit dem gleichen Filter wie bei der Finsternis eine Belichtungsreihe machen und sich Blende, Verschlusszeit und Filmempfindlichkeit notieren. Hat man das nicht, so ist bei der partiellen Phase immer noch genug Zeit, um unterschiedlich lange belichtete Aufnahmen bei verschiedenen Blenden zu machen. Zu beachten ist, dass Dunst in der Atmosphäre die Belichtungszeiten verlängert und unterschiedliche Filter ebenfalls eine wesentliche Rolle spielen.

Manuell einstellbare Digitalkameras haben den riesigen Vorteil, dass man mit Filter ein Testfoto machen kann und dann bei den nächsten Bildern die Belichtungszeit Schritt für Schritt anpasst, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist. 

Bei der totalen Phase sollte für die Aufnahme der Korona, dem Strahlenkranz um die Sonne, ca. 1/250 - mehrere Sekunden bei Blende 8 belichtet werden. Dabei wird bei größeren Brennweiten ab ca. 1/60s bei automatischer Belichtung trotz Stativ durch den Spiegelschlag der Kamera das Bild verwackelt. Man benutzt hier die Hutmethode: Ein locker über das Objektiv passender möglichst schwarzer Deckel (nicht der Objektivdeckel, weil dieser klemmt!) wird auf das Objektiv gelegt, mit dem Drahtauslöser wird beliebig lange belichtet (Einstellung "B") und der Deckel wird wackelfrei für die benötigte Zeit entfernt und wieder vor das Objektiv gelegt. Darauf wird die Belichtung beendet und der Film weitertransportiert.

Zeiten um 1/60s bis 1/8s sind mit der Hutmethode nicht erreichbar. Daher muss die Blende verändert werden. So kann man von Blende 8 bei 1/60 auf Blende 22 stellen, was 1/8s statt 1/60s ergibt. Für längere Belichtungszeiten muss man wieder zurück auf Blende 8 Stellen.

Die Kamera muss manuell auf unendlich gestellt werden, der Autofokus muss abgeschaltet sein, da er die Sonnenfinsternis nicht richtig  fokussieren kann.

 

4.2 Verwackelung:

Mit einem 50mm-Normalobjektiv kann man normalerweise ohne Stativ 1/30s bis 1/60s fotografieren, ohne dass das Bild verwackelt ist. Bei einem 500mm-Teleobjektiv ist diese Grenze bei ca. 1/500s. Faustformel: Objektivbrennweite in mm mal Belichtungszeit in s = 1. Bei Sonnenfinsternissen sollte man jedoch immer ein Stativ benutzen!

 

4.3 Erddrehung - Hutmethode:

Wenn man mit einem 50mm-Normalobjektiv mit Stativ und Drahtauslöser die Sterne, den Mond oder die Sonne fotografiert, so ist nach länger als ca. 10 Sekunden aufgrund der Erddrehung das Motiv verzogen. Bei einem 500mm-Objektiv ist das nach 1s der Fall, bei 1000mm nach einer halben Sekunde. Also gilt die Faustformel: Objektivbrennweite in Millimeter mal Sekunden maximaler Belichtungszeit = 500.

Ein aufkommender Finsterniswind kann eventuell bei der Fotografie stören und eventuell Staub aufwirbeln. Und: Es wird dunkel und merklich kühler!

 

5. Fotografie der unverfinsterten Sonne und der partiellen Phasen sowie der ringförmigen Phase

Wie in Abschnitt 4 erwähnt, muss die Automatik abgeschaltet werden. Bei völlig klarem Himmel, hochstehender Sonne, einem normalen fotografischen Filter der optischen Dichte 3,8 bzw. rund 4 (bei 3,8 rund 6000 bzw. bei 4 genau 10.000 fache Lichtreduktion, z.B. fotografische Sonnenfilter-Folie von Baader Planetarium) und 100 ASA kann man bei Blende 16 ca. 1/500 - 1/1000s belichten, was aber nur ein grober Anhaltspunkt ist. Belichtungsreihen mit unterschiedlichen Zeiten sind zu empfehlen. Der angegebene Wert von 1/1000s ist für die erwähnte Folie eine Untergrenze, man sollte eher länger belichten. Wenn die Sonnensichel schmaler wird, muss man etwa Faktor 2-4 länger belichten, da die Sonne am Rand eine dunklere Helligkeit aufweist. Wenn Wolken den Blick trüben, muss man deutlich länger belichten oder die Blende öffnen.

 

6. Sonnenfinsternis-Fotografie der totalen Phase - ohne Filter und besonders interessant!

Bei der totalen Phase muss der Sonnenfilter abgenommen werden. Belichtet man z.B. bei Blende 8 1/125s bis 1/2000s, so sieht man nicht die Korona, aber Protuberanzen. Wenn man bei Blende 8 ca. 1/15s bis 1s belichtet, so ist schön die Korona zu erkennen. Man sollte hier in jedem Fall unterschiedlich lange Belichtungszeiten wählen, um die unterschiedlichen Abstufungen der Sonnenkorona aufzunehmen. Dabei muss die oben erwähnte Hutmethode angewandt werden. Für Belichtungszeiten um 1/4 s und kürzer: Deckel vorsichtig vom Objektiv lösen, nach ca. 1-3 Sekunden Ausschwingzeit des Stativs einfach rasch wegziehen und wieder davor halten.

135mm, 8s, Blende 5,6, Fujichrome Velvia 50
(Foto: Dr. Strickling, nicht auf meiner CD!)

 

 

500mm, 1/125s, Blende 8, Fujichrome Velvia 50
(Foto: Dr. Strickling, nicht auf meiner CD!)

 

500mm, 1/10s, Blende 8, Fujichrome Velvia 50
(Foto: Dr. Strickling, nicht auf meiner CD!)

 

500mm, 1/4s, Blende 8, Fujichrome Velvia 50
(Foto: Dr. Strickling, nicht auf meiner CD!)

 

500mm, 1s, Blende 8, Fujichrome Velvia 50
(Foto: Dr. Strickling, nicht auf meiner CD!)

 

Komposit

 von mehreren Korona-Aufnahmen unterschiedlicher Belichtungszeiten

(Foto: Dr. Strickling, nicht auf meiner CD!)

Etwa 1-10 Sekunden vor und nach der Totalität sieht man das Perlschnurphänomen. Dabei treten einzelne Sonnenstrahlen durch Krater am Mondrand hindurch. Man belichtet ca. 1/1000s bei Blende 8 ohne Filter. Dabei nicht zu lange mit den Auge durch das Objektiv sehen, die Kamera sollte auf dem Stativ vorher richtig ausgerichtet werden! Die letzte Perle 1 Sekunde vor und nach der Totalität liefert den wunderschönen Diamantring.

Blitzlichter sollten bei Sonnenfinsternissen abgeschaltet werden - sie nützen wegen der großen Entfernung gar nichts und stören nur! Da es bei der Totalität sehr dunkel wird - ähnlich wie in einer Vollmondnacht - sollte eine schwache abgedunkelte Taschenlampe griffbereit sein, um eventuell Kameraeinstellungen zu erkennen, aber niemanden zu stören.

 

7. Mondschatten, Landschaft, scharfe und fliegende Schatten, Sonnensicheln

Wer die Verdunkelung der Landschaft dokumentieren will, sollte stets die (automatisch ermittelte) gleiche Belichtungszeit wie vor der Finsternis wählen, damit die Verdunkelung nicht durch eine längere Belichtungszeit ausgeglichen wird. Allerdings macht dies nur mit einem Diafilm Sinn, da beim Negativfilm das Labor den Effekt auszugleichen versucht. Falls z.B. Bäume in der Nähe sind, kann man durch Öffnungen im Laub oder durch Lochkameras Sonnensicheln sehen. Wenn die Sonnensichel sehr schmal ist, werfen Gegenstände scharfe Schatten. Die Landschaft nimmt gespenstische gelbliche Farben an, es kühlt ab. Kurz vor der Totalität kann man von Westen her den Mondschatten herankommen sehen und fotografieren, aber dazu sollte man die Automatik anschalten, da mit den Einstellungen vor der Finsternis nicht zu sehen ist. Die Lichtverhältnisse ändern sich zu dem Zeitpunk sehr schnell und heftig. Ebenfalls kann man am Boden, wenn dieser weiss und einheitlich ist, kurz vor und nach der Totalität eventuell so genannte fliegende Schatten beobachten, die durch die Atmosphäre verursacht werden, ähnlich wie auf dem Boden eines Schwimmbades.

Fliegende Schatten (Foto: Dr. Strickling, nicht auf meiner CD!)

Natürlich kann man auch mit einer Videokamera die Vorgänge bei einer Sonnenfinsternis dokumentieren. Aber: Autofokus abschalten und manuell fokussieren!

Alle Phänomene auf einmal sind nicht zu fotografieren. Man kann nicht gleichzeitig das Perlschnurphänomen und den Mondschatten aufnehmen. Daher sollte man sich überlegen, was man fotografieren will. Für die Libysche Wüste gilt, dass sie eine der staubigsten Regionen der Erde sein soll (Asthmatiker?). Daher nehme ich mehrere Kameras mit unterschiedlichen Filmen mit (Kameras kennzeichnen, Film notieren!), z.B. eine Kamera für die Totalität mit 500mm-Objektiv, eine für die Landschaft mit 35mm-Objektiv usw. Ein Filmwechsel um die Zeit der Totalität ist dringend zu vermeiden! Auch ein Objektivwechsel frisst Zeit.

 

8. Andere Breitengrade - andere Ausrichtung des Teleskops

Wer ein Teleskop mit Nachführung in andere Breitengrade transportieren will, sollte es zu Hause schon mal entsprechend einstellen, damit nicht das Gleichgewicht verloren geht oder das Teleskop an die Stativbeine stößt.

 

 

Beobachtungs- und Warnhinweise:

Achtung: Nicht direkt mit bloßem Auge in die Sonne schauen, auch nicht in eine schmale Sonnensichel! Es besteht die Gefahr bleibender Augenschäden bis zur Erblindung. Der Blick durch ein Fernglas oder gar Teleskop ohne zugelassenen Sonnenfilter hat schwere Augenschäden oder sofortige Erblindung zur Folge! Ich habe mal durch ein Fernglas mit einer Filterfolie geschaut, die das Sonnenlicht um den Faktor 10.000 statt der erforderlichen 1.000.000 reduzierte. Ich spürte sofort einen Stich im Auge, der erst nach über einem Monat nachließ! Mittlerweile spüre ich nichts mehr und auch der Augenarzt hat vorerst keine bleibenden Schäden festgestellt, aber der Vorfall zeigt eindringlich, daß mit der Sonnenbeobachtung nicht zu spaßen ist!

Wer ein billiges Kaufhaus-Teleskop hat besitzt eventuell einen kleinen Okularfilter, der angeblich für die Sonnenbeobachtung zugelassen sein soll. Solche Filter sind sehr gefährlich, da sie das voll konzentrierte Sonnenlicht abbekommen und leicht platzen können. Es gibt Astronomie-Firmen, die Sonnenfilterfolie für Teleskope in der Preisklasse um 30 Euro anbieten. Diese werden vor der Teleskopöffnung befestigt und bekommen kein konzentriertes Sonnenlicht ab. Suchen Sie dazu in Google unter "Sonnenfilterfolie". Entsprechende Folien mit der optischen Dichte 5 (Lichtreduktion um Faktor 100.000) sind auch für das bloße Auge empfehlenswert.

Ich möchte eindringlich von Experimenten mit irgendwelchen unbekannten Folien, Filmstreifen usw. abraten. Wer z.B. einen geschwärzten Dia- oder Negativfilm gegen die Sonne hält, könnte meinen, ausreichend geschützt zu sein. Doch eine Aufnahme mit einem Spektrometer zeigt, daß bei bestimmten Wellenlängen im infraroten Licht etwa 80% des Sonnenlichtes durchgelassen werden, was für die Augen sehr gefährlich ist!

BITTE NICHT OHNE SONNENFINSTERNISBRILLE IN DIE SONNE SEHEN!

Viele weitere Fotos von anderen astronomischen Ereignissen gibt es hier zu sehen (Abzüge werden günstig angeboten). Wärmstens empfehlen möchte ich auch meine Foto-CD mit über 1000 Bildern von astronomischen Besonderheiten für 18 Euro + Porto. 5 Euro davon gehen an die Kindernothilfe!

Mail: martin-wagner.org@web.de

 

LINKS:

 

http://www.strickling.net/2k1_obs.htm - phantastische Sonnenfinsternisfotos von Dr. Strickling

http://www.silvia-kowollik.de/astro/photographie/sofi%20photographie/ Detaillierte Beschreibung von Sylvia Kowollik

http://eclipse.astronomie.info - Allgemeines über Sonnenfinsternisse

http://eclipse.astronomie.info/sofi/artikel.html - Sonnenfinsternisfotografie

http://eclipse.astronomie.info/sofi/Einfuehrung.html - was für Phänomene treten bei einer totalen Sonnenfinsternis auf?

http://eclipse.astronomie.info/sofi/Beobachtung.html - Fachbegriffe bei einer Sonnenfinsternis

 Fred Espenaks Finsternis-Seite (englisch).

www.MrEclipse.com (Sonnenfinsternis-Fotos vom Feinsten)

 

Martin Wagner, 23.8.2005, letzte Änderung 2.3.2015

 

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