Schutz vor Gewalt an den Schulen 
 
- pupilprotect international -
 
"Die Kinder von heute sind Tyrannen. Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer."
--- Sokrates ---

Begriffsdefinition:
pupil (englisch) = der Schüler
 protect (englisch) = schützen
Pupilprotect international ist eine von mir (Martin Wagner) ins Leben gerufene Initiative, die sich für Opfer von Gewalt an den Schulen einsetzt.

Pupilprotect international setzt sich vor allem für Mädchen und Jungen, aber auch für Lehrer ein. Pupilprotect International fordert ein entschiedenes Vorgehen des Staates gegen psychisch und physisch gewaltbereite Schüler.

 

Meine Motivation:

Ich selber bin bereits in der Grundschule, vor allem aber im Gymnasium Opfer von massiver psychischer Gewalt geworden. Von der 1. bis zur 4. Klasse wurde ich von einem psychisch schwierigem (deutschen) Schüler immer wieder getreten und schikaniert.

Als ich ins Gymnasium kam, meinten meine Eltern, daß es dort viel besser würde, da die Schüler da viel vernünftiger seien. Anfangs war das auch so, aber ab Ende der 5. Klasse schikanierten mich 6 deutsche Schüler meiner Klasse sowie im Schulbus etliche weitere aus anderen Klassen.

In meiner Klasse wurde z.B. der nasse Schwamm nach mir geworfen, ich wurde verbal fast jede Pause gehänselt, der Anführer der Schüler, von dem 80-90% der Gewalt ausging, schlug z.B. mit einem Zeigestock im Physiksaal auf meinen Kopf, er griff mit einem Regenschirm-Griff nach meinem Penis (wenn das alles gewesen wäre hätte ich es wohl längst vergessen, dieser "sexuelle" Übergriff machte lediglich ca. 1/100 Prozent aller Angriffe dieses Jungen aus. Als wir für das Schullandheim Kuchen backen und verkaufen sollten wurde mein Kuchen erst vor den Käufern schlecht gemacht und dann wollten die Klassenkameraden ihn auch noch essen.

Im Schullandheim in der 9. Klasse gelang es einem psychologisch äußerst geschulten Lehrer, die Anführer zur Einsicht zu bringen. Von der 9. bis zur 12. Klasse war dann bis auf wenige Ausnahmen Ruhe, in der 13. Klasse fing dann der Anführer und ein Parallelklässler wieder mit Mobbing an.

Wäre der psychisch geschulte Lehrer nicht gewesen, so wäre ich entweder im Laufe der Zeit psychisch krank geworden oder ich hätte eine moderate Gewalttat gegen den Anführer getan (Eimer Wasser über den Kopf lehren oder in den Schulteich stoßen) und wäre dann wohl zwangsweise psychiatrisch behandelt worden.

Ich wurde gehänselt weil ich hochbegabt bin, intensiv am Unterricht teilgenommen habe, schlecht in Sport war und mich aufgrund meiner körperlichen Schwäche nicht wehren konnte.

Außer mir wurde ein weiterer Schüler gehänselt (ca. 5% - 10% so oft wie ich), der im Gegensatz zu mir schlecht in der Schule war und sich ebenfalls nicht wehren konnte.

Insgesamt 5 Mädchen (keine Jungen!) setzten sich manchmal für mich ein, sie wurden vom Anführer als "Sozialweiber" diffamiert.

Ich gebe zu, daß ich auch ca. 5% der Gewalt, die mir angetan wurde, durch Hänseln an einem Schwächeren ausgelassen habe. Meine Eltern machten mir jedoch klar, daß das nicht geht, und ich hörte nach einigen Monaten auf. Er hat es absolut verarbeitet und wir verstehen uns prima.

Der Anführer der Schüler war selber sehr sportlich und sehr intelligent (ich schätze den IQ auf 125 - 130) und er nahm in der 12. und 13. Klasse sogar an einer Hochbegabtenförderung teil! Er hänselte auch Lehrer, die sich nicht wehren konnten. 

Ich weiß aus Parallelklassen, daß auch andere Schüler fertiggemacht wurden.

 

Ich weiß nicht, wie viele Schüler deutschlandweit schwere seelische Schäden davontragen oder sogar Selbstmord verüben. Heute (12.6.2007) kam ein Fernsehbericht über Gewalt an den Schulen wo z.B. ein Mädchen sich von einer Brücke stürzen wollte. Hätte sie es überlebt wäre SIE in eine Psychiatrie gekommen, aber nicht die Täter!!! 

Politiker lassen sich von sowas jedoch nicht überzeugen.

 

Ich versuche nun abzuschätzen, welcher volkswirtschaftliche Schaden durch Gewalt an den Schulen entsteht:

Nehmen wir optimistich an, 1 von 50 Schülern wird Opfer von intensivem Hänseln und Mobben. Nehmen wir optimistisch  an, jeder 20. davon ist hochbegabt und resigniert  aufgrund des Hänselns. Seine Hochbegabung kann er nicht mehr für die Gesellschaft einsetzen. Nehmen wir optimistisch an, er hätte im Monat 4000 Euro zur volkswirtschaftlichen Wertschöpfung beigetragen und kann es nun nicht. Im Jahr seien das rund 50.000 Euro.

Es sind also in diesem Beispiel 1 von 1000 Schülern, die im Jahr 25000 Euro weniger erwirtschaften. Wenn es in Deutschland ca. 80 Millionen Menschen gibt und jeder 1000. ein "versagender Hochbegabter" sei so sind dies 80.000 Menschen. Wenn man durch 80 Jahre Lebenserwartung teilt so sind dies 1000 Hochbegabte im Jahr. 50.000 Euro mal 1000 sind 50 Millionen Euro im Jahr.

Rechnet man pessimistisch, so könnte es 10 mal mehr sein, also 500 Millionen Euro im Jahr. Und vielleicht wäre die eine oder andere sensationelle Entwicklung mit Milliardengewinnen oder der eine oder andere (Nobel) Preisträger mit darunter - was hier nicht berücksichtigt wird.    

ABER: Gewalt und Unruhe in der Klasse stören auch die Normalbegabten.

Nehmen wir an, wenn es gelänge, die Unruhe in der Klasse zu halbieren, daß der Lehrer 10% schneller mit seinem Stoff durchkäme. Das macht bei 9-12 Jahren Schulzeit 1 ganzes Jahr! Ich schätze, daß dadurch mehrere Milliarden Euro unnötige Kosten vermieden werden könnten.

 

Was ist mein Vorschlag für Gegenmaßnahmen?

Wir brauchen in Analogie des Wehrbeauftragten einen Schulbeauftragten - pro Landkreis! Bei 323 Landkreisen in Deutschland und einem monatlichen Bruttolohn von 3000 Euro + 2000 Euro Lohnnebenkosten sind das 5000 x 12 x 323 = 20 Millionen Euro im Jahr. Der Schulbeauftragte würde gezielt in Gewaltfällen eingreifen und mit den schwierigen Schülern reden. Die 20 Millionen Euro würden sich sicher rasch amortisieren.

Ein sehr viel weitreichender Vorschlag wäre, schwierige Schüler im Rahmen eines neu einzuführenden Kindererziehungsrechts (ich rede bewußt nicht von einem Kinderstrafrecht, vielleicht ab 6 Jahre) vorübergehend in Umerziehungs-Internaten psychologisch zu betreuen - auch gegen den Willen der Eltern. Sie dürften dabei auf keinen Fall gemeinsam alleine gelassen werden, damit sie sich nicht gegenseitig aufstacheln. Sie brauchen also nachts Einzelzimmer.   

Nehmen wir an, 1 von 20 Schülern käme im Laufe seines Lebens durchschnittlich 2 Wochen in so ein Internat. Kosten pro Monat pro Schüler 4000 Euro, also 2000 Euro (2 Wochen) pro 20 normale Schüler, 100 Euro pro normalem Schüler.

Wenn also für jeden Schüler durchschnittlich nur 100 Euro im Laufe seines Lebens dafür ausgegeben würde ließe sich sicher ein deutlicher Erfolg nachweisen! 

100 Euro sind bei 1 Million Schülern 100 Millionen Euro pro Jahr. Mit 100 Millionen Euro Internatskosten ließe sich vielleicht mehrere 100 - 1 Milliarde Euro pro Jahr einsparen - vom seelischen Leid der Opfer-Schüler mal abgesehen. Und: Auch der Täter-Schüler wird nach erfolgreicher Therapie bessere Leistungen bringen!

 

Bei diesen Abschätzungen sind die Kosten von Frühpensionierungen nervlich zerrütteter Lehrer noch nicht enthalten. Sie dürften ebenfalls - zig bis hunderte Millionen Euro pro Jahr betragen.

 

Martin Wagner, 13.6.2007, letzte Änderung am 28.9.2011

 

Externe Links:

- Kindernotruftelefon

- Homepage von Alexander Hemker: http://www.schueler-gegen-mobbing.de/

 

 

--- pupilprotect international ist nicht gemeinnützig anerkannt und bittet nicht um Spenden ---

Ranking-Hits