- Ich möchte in diesem Artikel, den ich nach und nach
erweitern möchte, dem Phänomen der Prophetie in der Bibel nachgehen.
Es wird oft behauptet, biblische Prophezeiungen seien so vage
formuliert, dass sie nicht präzise genug sind und alles und jedes
gemeint sein kann. In der Tat gibt es nirgends in der Bibel
Jahreszahlen, für die ein bestimmtes Ereignis vorhergesagt wird. Es
gibt Voraussagen, die sich zweifelsfrei erfüllt haben, jedoch auch
als „Zufall“ abgetan werden können. z.B. sagt Jesus in Matthäus
24,14: „Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in
der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende
kommen.“ Es gibt kaum ein Land der Erde, in dem die Bibel noch
unbekannt ist.
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- Nun kann man einwenden, das sei eine zufällige
Voraussage. Wenn 1000 Propheten dies vorausgesagt haben und einer
hatte recht, dann hat dieser eine halt Glück gehabt. Gibt es jedoch
Prophezeiungen, die so präzise sind, dass ihr Eintreffen kein Zufall
ist? Diese Frage soll im Folgenden anhand einiger Beispiele erörtert
werden.
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- Wenn man die Bibel aufschlägt fällt einem auf, dass
sie zunächst in zwei Teile geteilt ist, das Alte und das Neue
Testament. Das Alte Testament teilen Theologen in 3 Abschnitte auf:
Die Geschichte des Volkes Israel (Die 5 Bücher Mose, das Buch Josua,
das Buch der Richter, das Buch Ruth, zwei Bücher Samuel, zwei Bücher
der Könige, zwei Bücher der Chronik, das Buch Esra, das Buch Nehemia
und das Buch Esther). Der zweite Teil ist Dichtung (Das Buch Hiob, der
Psalter, die Sprüche Salomos, der Prediger Salomo und das Hohelied
Salomos). Schließlich gibt es die Propheten (Jesaja, Jeremia, die
Klagelieder Jeremias, Hesekiel, Daniel, Hosea, Joel, Amos, Obadja,
Jona, Micha, Nahum, Habakuk, Zephania, Haggai, Sacharia, Maleachi).
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- Das Neue Testament enthält die vier Evangelien, die
Apostelgeschichte des Lukas sowie ziemlich viele Briefe, vor allem von
Paulus, aber auch von Petrus und Johannes. Am Ende des Neuen
Testamentes steht die Offenbarung des Johannes, auch Apokalypse
genannt, in der in einer sehr bildreichen Sprache Dinge beschrieben
werden, die gegen Ende dieser Welt geschehen sollen.
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- Wenn sich prophetische Aussagen im alten Testament
naturgemäß bei den Propheten finden, so sind sie im Neuen Testament
vor allem in den Parusiereden Jesu (Parusie = Wiederkunft Christi)
z.B. in Matthäus 24 und 25 sowie in der Johannesoffenbarung zu
finden.
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- Die Offenbarung oder Apokalypse (das bedeutet
Aufdeckung oder Offenbarung, engl. Revelation) ist das letzte Buch der
Bibel und es ist auch extrem schwer zu verstehen, da es in einer sehr
bildreichen Sprache geschrieben wurde. Der Apostel Johannes hat es in
einer Vision auf der Insel Patmos, auf die er verbannt war, um das
Jahr 70n.Chr. empfangen. Er sah Zeichen am Himmel und hörte Dinge,
die in Zukunft geschehen sollen. Johannes lebte zur Zeit des Kaisers
Domitian, der ein schlimmer Christenverfolger war. In der Offenbarung
werden unter anderem Kriege und andere Katastrophen prophezeit sowie
die Wiederkunft Christi beschrieben. Ein Wort, das in der Offenbarung
immer wieder auftaucht, ist das Wort „Tier“. Damit ist jedoch kein
echtes Tier gemeint, sondern es ist ein Symbol für einen Staat, eine
Nation, ein Weltreich, wie man es am Propheten Daniel sieht, der auch
Tiere gesehen hat und dem ein Engel erklärt hat dass diese Tiere
Weltreiche bedeuten (Daniel 7, 17). Im Buch Daniel sind übrigens große
Teile der antiken Geschichte so detailliert prophezeit, dass viele
Kritiker meinen, es sei keine echte Prophetie sondern das Buch Daniel
sei im Nachhinein geschrieben! Daniel beschreibt z.B. in Daniel 8
unter anderem Alexander den Großen und dass sein Reich „nach den
vier Winden des Himmels hin“ aufgeteilt wurde – die vier
Diadochenreiche. Daniel nennt hier keine Namen sondern beschreibt
einige Königreiche in einer Bildersprache, aber Historiker können
die damalige Weltgeschichte darin klar wiedererkennen.
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- Nun möchte ich jedoch auf die Offenbarung des
Johannes eingehen. Manche Ausleger sagen, sie sei auf die damalige
Zeit bezogen, wogegen spricht, dass unsere Erde noch besteht und dass
sich die apokalyptischen Prophezeiungen noch nicht erfüllt haben.
Andere beziehen sie auf die aktuelle Weltgeschichte, z.B. auf die
Europäische Union und die USA. Wieder andere meinen, die Offenbarung
sei auf eine ferne Zukunft bezogen und es gibt auch die Auffassung,
die Offenbarung sei reine Phantasie.
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- Um das Jahr 1960 hat Bernhard Philberth das Buch
„Christliche Prophetie und Nuklearenergie“ veröffentlicht. Darin
erörtert er, dass einige Bilder der Offenbarung auf moderne
Kriegswaffen hinweisen, z.B. seien in Offenbarung 9, 17 - 19 Panzer
beschrieben: „Und so sah ich im Gesicht: (Gesicht bedeutet
hier „Zukunftsvision“, Anmerkung von mir) die Rosse und die
darauf saßen, dass sie hatten feurige und blaue und schwefelgelbe
Panzer; und die Häupter der Rosse waren wie die Häupter der Löwen,
und aus ihren Mäulern ging Feuer und Rauch und Schwefel. Von diesen
drei Plagen ward getötet der dritte Teil der Menschen, von dem Feuer
und Rauch und Schwefel, der aus ihren Mäulern ging. Denn die Macht
der Rosse war in ihrem Maul und in ihren Schwänzen, und ihre Schwänze
waren den Schlangen gleich und hatten Häupter, und mit denselben
taten sie Schaden.“ Die Mäuler und Schwänze seien nichts
anders als Kanonenrohre, aus denen die Geschosse unter
Rauchentwicklung fliegen. Philberth weist darauf hin, dass die
Eisenbahn auch als Feuerroß bezeichnet wurde und dass
bestimmte Kanonen „Feldschlangen“ hießen.
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- Eine weitere Stelle ist Offenbarung 13, Vers 13. Dort
ist über ein Weltreich geschrieben: „Und es tut große Zeichen,
dass es auch macht Feuer vom Himmel fallen auf die Erde vor den
Menschen“. Man kann es nachvollziehen, daß damit die Atombombe
gemeint sein könnte – hieß doch der erste Atombombentest, der in
der Wüste von New Mexico durchgeführt wurde, Trinity-Test –
Dreieinigkeits-Test!
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- Eventuell ist in Offenbarung 8, 10 + 11 eine weitere
nukleare Katastrophe beschrieben: „Und der dritte Engel posaunte;
und es fiel ein großer Stern vom Himmel, der brannte wie eine Fackel
und fiel auf den dritten Teil der Wasserströme und über die
Wasserbrunnen. Und der Name des Sterns heißt Wermut. Und der dritte
Teil der Wasser ward Wermut, und viele Menschen starben von den
Wassern, denn sie waren bitter geworden.“
- Aus der Sicht der Astronomie kann man sagen, dass ein
normaler Stern keinesfalls auf die Erde fallen kann. Der nächste
Stern (außer der Sonne), Alpha Centauri, ist vier Lichtjahre entfernt
und bewegt sich nicht nennenswert auf die Erde zu. Und selbst, wenn er
dies täte – wenn er auf die Erde träfe wäre sie aufgrund seiner
Größe völlig zerstört. Die Offenbarung hört jedoch an dieser
Stelle nicht auf.
- Es ist jedoch möglich, dass es sich um einen
Asteroiden (Aster = Stern, Asteroid = Sternchen) oder um einen Kometen
(Schweifstern) handelt. So ein Himmelskörper könnte tatsächlich auf
der Erde einschlagen, wie auch in den Medien immer wieder berichtet
wird. Doch wie ist das mit dem Wermut?
- Am 26. April 1986 erschütterte die
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl die Welt. „Tschornobyl“ heißt
jedoch auf ukrainisch nichts anderes als „Beifuß“
oder „Wermut“ – Wermut ist mit dem Beifuß eng verwandt und in
der Gegend von Tschernobyl wächst sehr viel davon. Ist also das Unglück
von Tschernobyl damit gemeint?
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- Nun kann man diese Stelle symbolisch interpretieren
und Tschernobyl als einen vom Himmel gefallenen Stern ansehen. Kann es
aber nicht viel eher sein, dass ein Asteroid vom Himmel stürzt und
durch die Schockwelle eine nukleare Katastrophe auslöst, so dass die
Wasser radioaktiv („bitter“) werden?
- Eine plausiblere Theorie ist, dass der „Stern“ eine
Interkontinentalrakete ist, die beim Eintreten in die Atmosphäre wie
eine Fackel verglüht. Dies beschreibt auch Philberth schon lange vor
Tschernobyl in seinem Buch -
er hält einen kosmischen Einschlag für unwahrscheinlich. Darauf
deutet hin, dass der Name des Sterns „Wermut“ lautet. Ein
Komet ist von Natur aus nicht radioaktiv, eine Atomrakete schon!
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- Es gibt noch viele Stellen in der Bibel, die auf die
Zukunft verweisen. Auch wenn wir vieles noch nicht verstehen können,
so wird es wohl nach und nach offensichtlich.
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- Ich möchte nicht falsch verstanden werden: Mir geht
es nicht um Panikmache oder um die Verbreitung von unnötigen Ängsten.
Aber die Bibel lehrt uns, dass unsere Welt ein Ende haben wird und
dass danach das ewige Reich Gottes kommt mit aller seiner
Herrlichkeit, aber auch das ewige Gericht mit allen seinen Schrecken.
Jesus ist aus Liebe zu uns am Kreuz gestorben, damit wir Vergebung von
unseren Sünden erhalten können und in Ewigkeit selig werden können.
Auch wenn wir vielleicht eines Tages alles auf dieser Welt verlieren,
so können wir in das Paradies kommen, wenn wir Jesus in einem Gebet
als unseren Erlöser annehmen und wenn Jesus sieht, dass in unserem
Leben eine Wandlung stattgefunden hat.
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- Martin Wagner, 12.4.2004, ergänzt am 31.7.2005 und
30.11.2022
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