Komet Schwassmann-Wachmann 3

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Komet Schwassmann-Wachmann 3 beim Ringnebel M57 in der Leier

Komet Schwassmann-Wachmann 3 (Fragment C) am 8.5.2006 bei M 57 in der Leier mit einem 25cm-Newton-Teleskop (f = 1300mm) und einer Starlight XPress MX7C-Kamera, je 10s von 4:39 - 4:50 MESZ
 
Fragment C, Beta Lyrae und M 57 am 8.5.2006 von 2:33 bis 4:02 MESZ mit Canon EOS 300D und Baader - H Alpha-Filter, jeweils 15s belichtet
 
Vom 12. - 14.5.2006 näherten sich verschiedene Fragmente des Kometen 73P/Schwassmann-Wachmann 3 der Erde bis auf rund 10 Millionen Kilometer - das ist ca. 25 - fache Mondentfernung. Er ist mittlerweile in über 60 Fragmente zerfallen. Obwohl am 13.5. Vollmond war, war er als Komet rund 5. Größe (hellste Fragmente "C" und überraschend vor allem "B") im Sternbild Schwan und Umgebung im Fernglas und Teleskop zu sehen. Auch in den Tagen vorher und (schwieriger, weil horizontnäher!) nachher war er im  Teleskop gut zu sehen. Es wurde spekuliert, daß sich ein Teil des Kometenstaubes schnell genug Richtung Erde bewegt und es eventuell einen Sternschnuppen-Schauer geben könnte, was bisher jedoch nicht geschah. Eventuell könnte es im Jahr 2022 oder in späteren Jahren durch den zerfallenen Kometen zu heftigen Sternschnuppen-Schauern kommen.
 
Bei diesem Kometen hat ein intensiver Zerfallsprozeß eingesetzt. Insbesondere bei Fragment B kam es zu mehreren Helligkeitsausbrüchen und viele Teilfragmete spalten sich davon ab. Die Kometenkerne der beiden größten Fragmente C und B haben einen Durchmesser von einigen 100m - 1km. Es handelt sich also um einen Minikometen. 
 
Im Internet und in der Bild-Zeitung kursier(t)en Gerüchte daß am 25.5. ein Kometenteil im Atlantik einschlägt, Unterwasservulkane auslöst und 200m hohe Tsunamis hervorruft. Diese sind laut NASA-Angaben und nach Angaben der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) unseriös - der Urheber der "Theorie", der französische Fluglotse und ehemalige Flughafendirektor Eric Julien, beruft sich unter anderem auf telepathische UFO-Warnungen Außerirdischer, esoterische Kornkreise in England, Nostradamus, ausgeprägte Zahlenmystik und lucide Wahrträume. Er will bereits das Erdbeben in Bam (Iran) am 26.3.2003 und ein weiteres in Marokko vorhergesagt haben. Wer die sehr umfangreiche und mit vielen außergewöhnlichen "Zufällen" angereicherte Seite besuchen möchte mag es tun und sie sich abspeichern, falls sie noch abrufbar ist: www.savelivesinmay.com. Er kann dann nach dem 25.5. abergläubischen Menschen eine weitere nicht eingetretene präzise formulierte Weltuntergangstheorie vorlesen - die wohl am präzisesten formulierte der bisherigen Geschichte.... Ich habe mir die Seite von Herrn Julien intensiv wenn auch nicht komplett durchgelesen, seine Argumente sind interessant und für einen Wissenschaftler teilweise zum wiehern. Da ich UFO-Warnungen aus den verschiedensten Gründen für unglaubhaft halte und Herr Julien mehrere elementare physikalische Sachverhalte komplett ignoriert wird er nach dem 25.5. mit dem Vorwurf leben müssen, ein falscher Prophet zu sein.
 
Weiterhin schreibt Julien, daß sich die Außerirdischen in ihrer Existenz bedroht sähen weil angeblich ein Atomkrieg bevorstehe und Atomexplosionen ihr Raum-Zeit-Kontinuum zerstören. Um diesen zu verhindern würden sie ein lastwagengroßes Kometenteil in den Atlantik schleudern.
Dem Argument, daß z.B. die Eruptionen der Sonne ein abermilliardenfach stärkeres Zerstörungspotential als Atomwaffen besäßen, begegnet Julien dadurch, daß er behauptet, auf der Sonne würden sich gar keine Kernreaktionen ereignen! Daß in der Sonne wie in allen anderen Sternen Kernfusionsprozesse stattfinden ist jedoch wissenschaftlich längst bewiesen - genauso wie Supernova-Explosionen und Gamma-Ray-Bursts. Die "Außerirdischen", die Julien als blaue lichterfüllte freundliche Gestalten beschreibt, hätten ihm mitgeteilt, die irdischen Atomexplosionen seien die heftigsten Explosionen im Universum!
 
Fazit: Julien ist ein Pseudo-Wissenschaftler, der durch okkulte UFO-Praktiken vollkommen in die Esoterik abgedriftet ist.
Ausführlicher Artikel dazu:

Komet Schwassmann-Wachmann 3 (Fragment C) am 21.4.2006 nahe Gemma (Alpha Coronae Borealis) mit einem 25cm-Newton-Teleskop (f = 1300mm) und einer Starlight XPress MX7C-Kamera
 

Komet Schwassmann-Wachmann 3 (Fragment C) am 22.4.2006 nahe Gemma (Alpha Coronae Borealis)
 

Komet Schwassmann-Wachmann 3 (Fragment B) am 22.4.2006
 

Komet Schwassmann-Wachmann 3 (Fragment B) am 22.4.2006

Gleiche Aufnahme wie darüber, dunkler, man erkennt 2 Kerne!

Komet Schwassmann-Wachmann 3 (Fragment B) am 23.4.2006
 

Komet Schwassmann-Wachmann 3 (Fragment B) am 23.4.2006

Gleiche Aufnahme wie darüber, dunkler, man erkennt 2 Kerne!

Komet Schwassmann-Wachmann 3 - man sieht 2 Kerne!

Komet Schwassmann-Wachmann 3 (Fragment B) am 24.4.2006

Mittlerweile hat ein weiterer Zerfallsprozeß eingesetzt!

Komet Schwassmann-Wachmann 3 (Fragment C) am 29.4.2006

 

Komet Schwassmann-Wachmann 3 (Fragment B) am 29.4.2006

Es hat eine deutliche Helligkeitssteigerung stattgefunden!
 

Komet Schwassmann-Wachmann 3 Fragment C am 4.5.2006
 

Komet Schwassmann-Wachmann 3 Fragment B am 4.5.2006
 

Komet Schwassmann-Wachmann 3 Fragment C am 6.5.2006
 

Komet Schwassmann-Wachmann 3 Fragment B am 6.5.2006

Aufnahme stark verdunkelt, man erahnt wieder 2 Kerne!

Komet Schwassmann-Wachmann 3 Fragment B am 7.5.2006
 

Komet Schwassmann-Wachmann 3 Fragment B am 7.5.2006
 
Aufnahme stark verdunkelt, man erahnt mehrere Kerne!

 

Komet Schwassmann-Wachmann 3 Fragment B am 11.5.2006

Trotz Mondschein ist der Komet deutlich heller als am 7.5.! 

 

 

Komet Schwassmann-Wachmann 3 Fragment C am 11.5.2006

Fragment C erschien dunkler als Fragment B

 

 Komet Schwassmann-Wachmann 3 ist in zahlreiche Fragmente zerfallen.

Komet Schwassmann-Wachmann 3 Fragment B am 12.5.2006

 

 

Komet Schwassmann-Wachmann 3 Fragment C am 12.5.2006

Fragment C erschien dunkler als Fragment B

 

 

Komet Schwassmann-Wachmann 3 Fragment B am 15.5.2006

 

 

Martin Wagner, 19.4.2006, aktualisiert am 23.5.2006

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