Unter Astronomen ist das Phänomen schon lange bekannt: Die
Lichtverschmutzung. Straßenlampen, Autoscheinwerfer, erleuchtete Fenster
und erst recht Disco-Skybeamer verleiden den Sternfreunden den ungetrübten
Blick ans nächtliche Firmament. Der große Wagen ist von deutschen Städten
aus noch gut zu erkennen – von seinem kleinen Bruder erkennt man gerade
noch mit Mühe den Polarstern.
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Auf dem Dorf sieht das anders aus. Wenn nach Mitternacht die Straßenlampen
ausgehen, kann man sogar die Milchstraße erkennen! Erst unter diesen
Bedingungen ist das Beobachten oder gar das Fotografieren des
Sternenhimmels ein Genuß. Aber nur wer einen völlig dunklen Himmel
erlebt hat, wie er z.B. auf Teneriffa, in Namibia oder in Arizona zu sehen
ist, kommt vollständig in den einmaligen Genuß der gestirnten
Dunkelheit.
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Doch Vorsicht! Sollten Sie eine Reise in eine dieser Wüstengegenden
planen, um den berauschenden Anblick des samtschwarzen gestirnten Himmels
zu genießen, dürfen Sie den allergrößten Lichtverschmutzer nicht
vergessen: Den Mond. Nicht nur bei Vollmond taucht er die dunkle
Landschaft in gleißendes Licht – im Durchschnitt stört sein
Lichtschein die Astronomen in jeder zweiten Nacht.
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Doch dem soll nun Abhilfe geschaffen werden. NASA-Forschern ist es nach
jahrelangen Experimenten gelungen, aus speziellen Kohlenstoffmolekülen,
den sogenannten Nano-Tubes, ein extrem leichtes pechschwarzes Pulver mit
großer Oberfläche zu synthetisieren. Ein Gramm dieses Pulvers reicht
bereits aus, um ein Fußballfeld vollständig zu schwärzen. Um unseren
Mond damit einzudecken wären zwar viele Tonnen nötig, doch die könnten
mit speziellen kostengünstigen Mond-Orbitern innerhalb von 5 bis maximal
10 Jahren auf unserem Trabanten ausgestreut werden. Das Problem des störenden
Mondscheins wäre so ein für allemal gelöst – doch eine neue
Schwierigkeit tut sich auf: Wie entschädigt man die Astronomen, die den
Mond beobachten wollen?
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- Kein Problem, so die NASA-Ingenieure. Die neueste Generation der
Nano-Tubes, die aus langen Röhren bestehen, ist mit Spuren von Eisen
dotiert. Dadurch können die Röhrchen, die mehrere tausend mal dünner
als ein Haar sind, mit Hilfe von Magnetfeldern von der Erde aus gezielt
ausgerichtet werden. Aufgrund der Tatsache, daß die Röhrchen innen hohl
sind, kann so das Mondlicht kilometergenau auf bestimmte Orte der Erde
gelenkt werden. So können Beobachtergruppen an verschiedenen Teleskopen
nach einem via Internet abgestimmten Turnus Beobachtungszeit buchen, während
Deep-Sky-Fotografen, die die Tiefen des Sternenhimmels erkunden wollen, in
den ungetrübten Genuß eines pechschwarzen Firmaments kommen. Durch
gezielte Teilreflexion können jederzeit sogar partielle und totale
Mondfinsternisse simuliert werden – der Traum eines jeden Astronomen
wird wahr.
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Auch über die Finanzierung dieses ehrgeizigen Objekts hat sich die
NASA schon Gedanken gemacht: Durch die Eigenschaft der Kohlenstoffröhrchen,
Licht gezielt zu reflektieren, kann sich der Mond als einmalige Werbefläche
nutzen lassen. Der Vorteil ist dabei, daß nicht nur ein Werbespruch,
sondern gleichzeitig tausende verschiedener Texte gezielt an vielen Orten
weltweit schwarz auf weiß am Himmel erscheinen können – der
magnetischen Ausrichtung sei Dank. Per Wettersatellit können unnütze
Werbzeiten wegen Bewölkung vermieden werden – bei Wolken wird das Licht
eben woandershin gelenkt.
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Und die NASA denkt noch weiter: Auch die Rückseite des Mondes läßt
sich nutzen! Sie zeigt nämlich stets von der Erde weg und somit direkt zu
außerirdischen Intelligenzien. Auf diese Weise könnte man mit
Lichtgeschwindigleit hervorragend mit den E.T.’s, Alfs und Spocks
Kontakt aufnehmen – eine ideale Ergänzung zum computergestützten
SETI-Projekt.
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Seit dem 11. September 2001 denken die NASA-Experten noch in eine
andere Richtung: Nach einem Geheimpapier gibt es bereits eine enge
Kooperation mit dem Pentagon und der CIA. Danach sollen die Kohlenstoffröhrchen
auch zur Übermittelung geheimer Botschaften an GI’s und Spione in aller
Welt benutzt werden. Damit nur Eingeweihte die Botschaften empfangen können,
werden diese in anderen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums
eingesetzt, die für das menschliche Auge unsichtbar sind, so z.B. im
Infrarot und UV.
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Letztes bietet für die Militärs einen weiteren Vorteil: Der Mond kann
als eine Art Strahlenwaffe eingesetzt werden. Unliebsame Diktatoren oder
Terroristen können so eliminiert oder zumindest schwer geschädigt
werden. Aus unveröffentlichten Geheimpapieren geht hervor, daß so ein
Versuch Mitte Mai 2002 bereits erfolgreich angewandt wurde – allerdings
mit fatalem Ergebnis: Anstatt des Amtssitzes von Saddam Hussein wurde
aufgrund eines Koordinatenfehlers Oslo getroffen – das Resultat ging
durch die Medien.
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Doch auch die Telekommunikationsbranche ist von der neuen Technik
begeistert: Der Mond als Reflektor könnte das Problem der unbeliebten
Handy-Masten auf natürliche Weise lösen. "Das birgt enorme
Kostensenkungspotentiale" so ein Sprecher der Deutschen Telekom. Kurz
nach Bekanntwerden des Vorhabens erholte sich auch die T-Aktie deutlich
– das Papier legte binnen einer halben Stunde um satte 20% zu.
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Ein Problem haben die Wissenschaftler allerdings noch: Was tun, wenn
der Mond gerade nicht scheint? Zu 50% ist er ja zu sehen, aber was ist,
wenn er unter dem Horizont steht?
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Doch auch hierfür haben die NASA-Experten eine Lösung – dem französischen
Mathematiker Josef Lagrange sei dank. Ihm zu Ehren sind unter anderem die
Lagrangeschen Punkte benannt. Sie bezeichnen Orte mit dem gleichen Abstand
von der Erde wie der Mond – nur daß sie einen Abstand von 60 Winkelgrad
rechts und links von unserem Trabanten einnehmen. Die NASA plant, zwei
Mondduplikate aus hochfester Kevlar-Folie ins Weltall zu schießen, die
natürlich ebenfalls mit den schwarzen Kohlenstoffröhrchen bedeckt sind.
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Dies zeigt deutlich, daß die Beschäftigung mit der Astronomie eben
doch keine brotlose Kunst ist. Ähnlich wie bei der Teflon-Pfanne können
die Spin-off-Effekte das eigentliche Ziel bei weitem übertreffen.
Martin Wagner, 1.4.2005
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