Wiedergeburt - ursprünglich Fluch, heute
Segen?
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Glaubensfragen
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- Den Glauben an den Gott der Bibel
lehnen viele Menschen bei uns ab. Stattdessen wenden sich viele östlichen Lehren
zu, die die Wiedergeburt predigen. Allerdings werden diese Lehren
nicht unbelassen übernommen, sondern mit anderen Ideen zu einem
esoterischen Mix vermengt, worüber Anhänger der jeweiligen
Religionen sicher die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würden!
-
- Im Hinduismus gibt es die Wiedergeburt; dort
gibt es vier sogenannte "Kasten", also Gruppen, in die der
Hindu hineingeboren wird und aus denen er sein Leben lang nicht
entrinnen kann. Die höchste Kaste sind beispielsweise die Brahmanen,
welche glauben, daß sie in früheren Leben gute Taten vollbracht
haben, mit denen sie sich ihr gutes Schicksal in diesem Leben erworben
haben.
- Außer den vier Kasten gibt es noch die kastenlosen
Unberührbaren (Paria), die ein sehr erbärmliches Leben führen. Nach
hinduistischem Glauben werden alle Menschen wiedergeboren, wobei ihr
Schicksal (Karma) von ihren Taten auf der Erde abhängt. Man kann
dabei nicht nur als Mensch, sondern auch als Tier wiedergeboren werden.
Gläubige Hindus sind übrigens strenge Vegetarier, da sie durch das
Töten von Tieren eine negative Auswirkung auf ihr Karma befürchten. Da
es äußerst unwahrscheinlich ist, als Mensch wiedergeboren zu werden,
gilt die Wiedergeburt als Mensch jedoch als etwas sehr Bedeutendes. In
jedem Fall wird aber die Wiedergeburt im Prinzip als etwas Negatives angesehen,
da damit der Kreislauf eines leidvollen Lebens erneut beginnt. Ziel
eines Hindu ist es also, der endlosen Kette der Wiedergeburten zu
entrinnen und Erlösung (Moksha) zu erlangen, was zum Beispiel durch strenge Askese, Yoga, Gottesliebe
oder magische Praktiken beschleunigt werden soll.
- Auch im Buddhismus ist die Wiedergeburt eine unerwünschte
Tatsache, welcher der Buddhist unter anderem durch Gerechtigkeit und
Mitleid gegenüber seinen Mitmenschen, Meditation, Gewaltlosigkeit und
Enthaltsamkeit zu entkommen versucht. Sein Endziel ist das Nirwana, in
dem das Leiden und die Lebensgier verloschen ist, das aber nach
buddhistischer Lehre nur wenige erreichen. Der Buddhist muß sich
dabei selbst erlösen und darf nicht auf Vergebung durch einen Gott
hoffen, da selbst die Götter erlösungsbedürftig und den Mönchen
untergeordnet sind (Anmerkung: Ein Leser dieses Textes, der sich sehr
mit dem Buddhismus auskennt, hat mich darauf hingewiesen, daß es im
Buddhismus kein "selbst" gibt, man also auch keine Erlösung
brauche (anatta-Lehre)).
In der westlichen Welt, in der die Menschen das Leben
eher als etwas Genußvolles empfinden, ist der Gedanke an eine
Wiedergeburt in der Regel ein Trost. Dies steht jedoch im völligen
Widerspruch zu den östlichen Religionen!
-
- Für den Hindu und
Buddhisten ist der Gedanke einer Wiedergeburt etwas
Selbstverständliches und Nachprüfbares, da es viele hinduistische
bzw. buddhistische Heilige gibt, die sich an frühere Leben erinnern
können.
-
- Immer wieder gibt es auch
bei uns Menschen, die behaupten, sich an frühere Leben zu erinnern.
Oft werden dann Persönlichkeiten wie Napoleon, Caesar oder Dschingis
Khan genannt. Es ist aber schon seltsam, daß im Vergleich zu normalen
Menschen sehr viele Napoleons usw. wiedergeboren werden! Es wäre mal
interessant, zu überprüfen, wie viele ehemalige Napoleons heute
angeblich gleichzeitig leben.
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- Nach christlicher Lehre hat jeder Mensch genau zwei
Leben, nämlich das diesseitige und die Ewigkeit. Es gibt also keine
zyklische Wiedergeburt. Wir müssen uns hier entscheiden, ob wir
Vergebung für unsere Schuld von Jesus Christus annehmen, der uns die
ewige Seligkeit schenken möchte. Dabei ist es nicht so, daß wir uns
den Himmel durch gute Werke verdienen müssen (das können wir gar
nicht), sondern wir bitten Jesus, daß er uns unsere Schuld vergibt
und in unser Leben eintritt. Als Folge davon bekommen wir dann nach
und nach das
Bedürfnis, Gutes zu tun und unserem Leben dadurch Sinn zu geben,
etwas für unsere Mitmenschen zu erreichen.
-
- Allerdings muß man leider sagen, daß es wie in
jeder Religion auch im Christentum Fanatiker gibt, die die Bibel
radikal auslegen und im Namen Gottes Gewalt ausüben oder ähnliches.
Dem stellt Jesus jedoch das Gebot der Nächstenliebe, ja sogar der
Feindesliebe gegenüber. Obwohl wir diese Gebote nie in letzter
Konsequenz einhalten können, können wir Vergebung von Schuld
bekommen, wenn wir Jesus darum bitten und er sieht, daß wir uns
zumindest von den schlimmsten unserer Sünden bekehren. Kein Mensch
kann jedoch vollständig ohne Sünde leben, jeder braucht immer wieder
die
Vergebung Gottes. Gott sieht, ob wir es mit unserer Reue ernst meinen
und wenn ja, bekommen wir nicht nur ein weiteres Leben hier auf dieser
Erde als Mensch, Kuh oder etwas anderes, sondern die ewige
Seligkeit.
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- Ich gebe zu, daß ich mich sehr viel mit dem
Christentum, aber nur wenig mit anderen Religionen beschäftigt habe.
Die obigen Ausführungen zum Hinduismus und Buddhismus habe ich
größtenteils dem Werk "Farbiges Grosses Volkslexikon" des
Bibliographischen Instituts AG, Mannheim (1981) entnommen. Sollte ich
in meinen Ausführungen Fehler gemacht haben, dürfen Sie mich gerne
korrigieren!
Ergänzung vom 11.7.2004: Ein Leser meiner Homepage hat
dankenswerterweise darauf Bezug genommen, so daß ich einige Anregungen
von ihm übernommen habe.
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- Martin Wagner, letzte
Änderung am 20.8.2008
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