Das Vater Unser - modern erklärt

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Vater Unser im Himmel!
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.
   

 

Jeder von uns kennt dieses Gebet, das uns Jesus Christus in der Bergpredigt gelehrt hat. Ich möchte zu jedem Vers ein paar Gedanken äußern und erläutern, warum das Vater Unser auch in der heutigen Zeit noch aktuell ist.

 

Vater Unser im Himmel!

Daß wir zu Gott "Vater" sagen dürfen, ist für uns fast selbstverständlich. Doch in früheren Zeiten und auch heute noch in vielen Religionen ist Gott oder die angebeteten Götter etwas unnahbares, unerreichbares. Wir dürfen dankbar sein, daß wir Gott einen Vater nennen dürfen, zu dem wir mit unseren Sorgen, Bitten, Klagen, Wünschen und unserem Dank im Gebet kommen können. Dieser Vater wohnt im Himmel, einem Ort überirdischer Herrlichkeit, wo wir nach unserem Tod in Ewigkeit hinkommen dürfen, wenn wir in unserem Leben seine Vergebung durch Jesus Christus in einem aufrichtigen Gebet annehmen und wenn Gott in unserem Leben sieht, daß wir seine Liebe auch an andere weitergeben.

Geheiligt werde Dein Name.

Gottes Name wurde und wird immer wieder mißbraucht. Sei es, wenn wir leichtfertig "Gott sei Dank" sagen und es gar nicht so meinen, sei es, wenn wir uns "christlich" nennen und z.B. für die Todesstrafe sind. Oder denken wir an die erste Atombombe, die in den USA zu Testzwecken 1945 in New Mexico gezündet wurde: Sie trug den Namen "Trinity" - Dreieinigkeit! 

Dein Reich komme.

Unsere Welt wird nicht für immer bestehen - das sagt selbst die Wissenschaft. Nach dem kosmologischen Weltbild von heute wird spätestens in einigen Milliarden Jahren mit dem Verlöschen unserer Sonne alles Leben auf der Erde zu Ende sein - wenn dies nicht schon vorher geschieht, z.B. durch einen Meteoriteneinschlag oder einen Atomkrieg. Und auch das ganze Universum wird nach unvorstellbaren Zeiträumen in einem ewigen weiten kalten "Nichts" enden - dem "Wärmetod".  Dieser Trostlosigkeit steht das Reich Gottes entgegen - die ewige Seligkeit.

Dein Wille geschehe
wie im Himmel, so auf Erden.

Dieser Abschnitt ist oft nicht leicht zu beten: Dein Wille geschehe! Ich mußte monatelang mit mir kämpfen, bis ich das aufrichtig beten konnte, und oft weiß ich ganz genau, daß das, was ich gerade tue, sicher nicht Gottes Wille ist. Oft haben wir ganz konkrete Pläne für unser Leben und meinen genau zu wissen, was für uns gut ist. Doch Gott steht über dieser Welt und auch über der Zeit und hat einen konkreten Plan mit uns. Wenn wir in Not sind und dringend Rat suchen, können wir uns an Gott wenden und beten: "Vater, ich weiß nicht, wie ich mich entscheiden soll, bitte laß Deinen Willen geschehen!" Die andere Situation ist da schon schwieriger - wenn wir ganz genau wissen, was wir wollen, und auch, daß Gott etwas ganz anderes will. Doch ich habe schon oft in meinem Leben erfahren, daß Gott es gut mit mir meint. Das, was ich um jeden Preis wollte, wäre damals nicht das Richtige gewesen (z.B. eine Beziehung während meiner Ausbildung) - aber es dauert manchmal längere Zeit, bis man das einsieht. Trotzdem gibt es auch Dinge, bei denen ich mir auch heute keinerlei "Sinn" vorstellen kann - z.B. wenn ein Mensch ohne Vergebung stirbt.

 Unser tägliches Brot gib uns heute.

Das versteht jedes Kind: Ohne Brot (Kartoffeln, Gemüse, Obst, Saft, Milch, Fleisch, Kuchen, Schokolade) können wir nicht leben - auf die letzten drei Dinge kann man aber zur Not auch mal verzichten. Doch mit Brot sind auch die anderen lebensnotwendigen Dinge gemeint: Kleidung (na ja, es muß doch nicht immer die neueste Mode sein, oder?), eine Wohnung, elektrischen Strom und was wir sonst noch zum Leben brauchen. Doch das ist, wie wir alle wissen, keine Selbstverständlichkeit: Ein großer Teil der Weltbevölkerung ist unterernährt, und einige -zigtausend Kinder verhungern Tag für Tag. Und Zukunftsforscher sagen uns voraus, daß in einigen Jahrzehnten Kriege nicht mehr um Öl, sondern um Wasser geführt werden. Daher ist Ressourcenschonung, Umweltschutz, nachhaltiges Wirtschaften und ein fairer Handel mit der Dritten Welt überlebensnotwendig - wir sind weit davon entfernt!

Und vergib uns unsere Schuld

Im Konfirmandenunterricht wurden wir gefragt,  was denn das Wichtigste am Vater Unser sei. Wir waren uns alle einig: Unser tägliches Brot gib uns heute! Als dann der Pfarrer uns Und vergib uns unsere Schuld nannte, wollten wir das nicht einsehen. Doch heute verstehe ich, was er meinte: Wir sehen in der Regel nur die Spitze des Eisberges unserer Schuld. Wir denken oft, wir sind eigentlich unschuldig (ich auch) und können durch ein Wort, eine unscheinbare Bemerkung oder einen gut gemeinten Rat einen Scherbenhaufen anrichten! Das gilt besonders in der Massenkommunikation: Kann man einen Irrtum in einer persönlichen Unterhaltung noch korrigieren, wenn man ihn bemerkt, so ist das in der Zeitung, im Radio oder im Fernsehen wenn überhaupt nur begrenzt möglich - ein Gerücht bleibt oft zurück. Und wenn ich an meine Homepage denke, die Sie gerade lesen - wie viele Irrtümer werden wohl darin stecken, die ich vielleicht nie bemerke? Auch wenn wir uns noch so bemühen, wir alle kommen um Schuld nicht herum - es muß kein Mord und kein tödlicher Autounfall sein. Daher ist es die wichtigste Entscheidung eines Menschen, Vergebung von Gott anzunehmen - für dieses und erst recht für das ewige Leben!

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Das, was Gott uns anbietet, nämlich Vergebung, sollen wir an unsere Mitmenschen weitergeben. In der Bibel gibt es das Gleichnis vom Schalksknecht. Ich erzähle es in einer moderne Version: Ein Minister hat eine Milliardenschuld und wird zu seinem König gerufen. Als dieser den Betrag einfordert, beteuert der Minister, er werde alles bezahlen. Doch der König hat Mitleid und vergibt ihm die Schuld! Darauf geht der Minister zu einem Untergebenen und fordert 50 Euro, die dieser ihm schuldet. Als der Untergebene sagt, daß er in Finanzschwierigkeiten sei, das Geld aber demnächst aufbringen werde, zeigt der Minister ihn an. Als das der König erfährt, wir er zornig und sperrt den Minister wegen seiner Hartherzigkeit ins Gefängnis. Er soll erst dann herauskommen, wenn er alles bezahlt hat  - doch wie soll er das anstellen?

Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern ist manchmal so schwer zu beten wie Dein Wille geschehe - auch für mich. Und für manche Menschen ist sicher Vergebung in diesem Leben fehl am Platze, insbesondere, wenn sie ihre Tat nicht einsehen und eine Gefahr für die Gesellschaft sind. Vergebung setzt nämlich Reue und den Willen zur Besserung voraus. Doch welche Welt würden wir vorziehen - eine Welt, wo wir immer mit hundertprozentiger Gerechtigkeit für jede Schuld erbarmungslos bestraft werden, oder eine Welt, in der wir und unsere Mitmenschen auch bereuen und Vergebung empfangen dürfen? Erst recht gilt das für das ewige Leben: Der wichtigste Wunsch für unseren Nächsten sollte es sein, daß er in Ewigkeit Vergebung empfängt!

Und führe uns nicht in Versuchung

Diesen Teil des Vater Unser verstehe ich am wenigsten: Ein liebender Vater, der uns in Versuchung führt? Manche Theologen sagen, daß Gott uns nur dann versucht, wenn er weiß, daß wir die Probe bestehen und daran reifen - alle anderen Versuchungen kämen vom Teufel, der uns zu Fall bringen will. Doch wenn Gott allmächtig ist - warum entscheiden sich dann Menschen nach einem Schicksalsschlag gegen Gott? Warum mutet Gott einem Menschen nicht nur soviel Leid zu, wie er sicher verkraftet? Eine Frage, die mir oft Kopfzerbrechen bereitet...

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Man könnte meinen, daß mit dem "Bösen" Krieg, Mord, Terror und alle übrige Gewalt dieser Welt gemeint ist. Zum Teil stimmt das, doch hiermit ist nicht nur das Böse, sondern auch der Böse gemeint - der Teufel. In anderen Sprachen wie z.B. Russisch kommt der Ausdruck "Teufel" auch unmißverständlich in dieser Bitte vor! Viele meinen heute, der Teufel sei eine Erfindung des menschlichen Geistes; die Kirche habe ihn sich nur ausgedacht, um die Menschen zu kontrollieren. Sicher hat die Kirche den Glauben zum Teil auf das Übelste mißbraucht. Doch heute sind wir in einer anderen Gefahr: Während okkulte Spielfilme, Videos, Computerspiele, Black Metal und esoterische Praktiken aller Art uns den Teufel tagtäglich ins Haus und sogar ins Kinderzimmer bringen und wir uns immer mehr daran gewöhnen, redet er selbst uns immer mehr ein, daß es ihn gar nicht gibt ("es ist ja alles nur Phantasie"). Im Chemieunterricht haben wir gelernt: "Gefahr erkannt, Gefahr gebannt." Das stimmt zwar nicht immer, da man auch das passende Gegenmittel bereithalten muß - doch wie soll man sich gegen eine Gefahr schützen, die man gar nicht wahrnimmt? Wer Pilze sammelt und den Knollenblätterpilz in seinem Korb nicht erkennt, dessen Abrieb an den übrigen Pilzen schon gefährlich ist, wird sterben. Daher nützt es nichts, den Teufel in das Reich der Phantasie zu verbannen, sondern wir können unser Leben in die Hand Gottes legen und Vergebung von Jesus Christus annehmen.

 

Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.

 

 

Martin Wagner, 27.4.2002, letzte Änderung am 14.3.2017

 

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