Glaube und Intoleranz

Anfang/Impressum

Glaubensfragen - über 100 Artikel zu Wissenschaft und Glaube, Bibel, Lebensberatung, Sekten, Esoterik, Sexualität, Politik

Foto-CD für 18 Euro mit über 1000 Astronomiefotos - 5 Euro für die Kindernothilfe!

 

Immer wieder wird in unserer Gesellschaft zu mehr Toleranz aufgerufen. Andersdenkende sollen in ihrer Würde geachtet und nicht diskriminiert werden. Das ist sicher eine wichtige Tugend, und wenn es um Behinderte, Asylbewerber, Menschen mit anderer Hautfarbe usw. geht dann ist es wichtig, daß man von Toleranz schon in den Schulen erfährt. Von der Kommunistin Rosa Luxemburg stammt der Satz: "Freiheit ist auch die Freiheit des Andersdenkenden!" Auf meiner Kabarett-CD habe ich in einem Sketch dieses Zitat etwas abgewandelt: "Freiheit darf nicht nur die Freiheit des Andersdenkenden sein, nein, das reicht nicht, Freiheit muß auch die Freiheit des Gleichdenkenden sein!"

Wir wohnen in Deutschland und Europa in dem viel beschworenen "christlich-abendländischen Kulturkreis". Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ist noch von "Verantwortung vor Gott und den Menschen" die Rede, während die Europäische Verfassung von "kulturellen, religiösen und humanistischen Überlieferungen Europas" redet. Nicht nur daran merkt man: Schritt für Schritt werfen wir unseren eigenen Glauben über Bord, und in dieses Sinnvakuum strömen alle möglichen anderen "Heils"lehren. Die Freiheit des Andersdenkenden wird über die Freiheit des Gleichdenkenden gestellt!

Nun gibt es demnächst ein Antidiskriminierungsgesetz, daß es in vielen Fällen verbietet, Menschen wegen ihrer Religion zu diskriminieren. Auch ich bin dafür, daß Hindus, Buddhisten, Juden, Moslems und Christen der unterschiedlichsten Konfessionen ihren Glauben frei ausleben können. Doch eine Sache macht mir Sorgen: Wie sehr wird Schritt für Schritt die Meinungsfreiheit eingeschränkt?

Wir leben heute Gott sei Dank, und das meine ich wörtlich, in einer Demokratie. Wohl nie hatten wir so viele Freiheiten wie in dieser Zeit, das gilt insbesondere für die Menschen aus der ehemaligen DDR. Immer wieder sehen wir Filme über den Holocaust, die Weiße Rose, Hitler. Wir hören von "Heiligen" wie Dietrich Bonhoeffer, der wegen seiner Predigten und Taten gegen den Nationalsozialismus ins KZ mußte, wo er das wunderschöne Lied "Von guten Mächten wunderbar geborgen" schrieb. Aus der Erfahrung heraus, daß Hitler mit demokratischen Mitteln (!) an die Macht kam, wurde ins Grundgesetz der Gedanke der "wehrhaften Demokratie" eingeführt. Dies bedeutet, daß sich die Demokratie gegen extremistische Feinde zur Wehr setzen darf und muß! Es gibt auch das Recht zum Widerstand, was besagt, daß gegen jeden, der die freiheitlich-demokratische Grundordnung außer Kraft setzen will, Widerstand geleistet werden darf (Grundgesetz Artikel 20, Abs.4). Dieses Recht kann nicht durch eine Verfassungsänderung aufgehoben werden! Es sei denn, durch die Europäische Einigung gibt es eine neue Verfassung.
 
Doch was hat dies mit Religion zu tun? Nun, auch die verschiedenen Glaubensformen streben danach, ihre Lehren unverfälscht zu bewahren. Dies könnte man "wehrhafte Theologie" nennen. Man spricht in der Regel von Glaubensverteidigung oder Apologetik. Hierbei soll anhand der Bibel oder bei anderen Religionen anhand deren heiligen Schriften die "reine Lehre" bewahrt bleiben.
 
Nun ist es aber so, daß es im Christentum viele verschieden Strömungen gibt. Fast alle glauben, daß sie das Evangelium besser verstanden haben als die anderen, manche behaupten sogar, daß sie das einzig wahre Evangelium predigen. Da es aber nur ein einziges wahres Evangelium gibt, hat entweder eine einzige oder gare keine vollkommen recht. Ich persönlich glaube, daß keine Konfession die Bibel absolut korrekt auslegen kann.
 
Wenn ein junger Mensch heranwächst, macht er sich in aller Regel irgendwann Gedanken über den Sinn des Lebens. Und es kann sein, daß er in dieser Phase auf eine Sekte trifft, die seine Sehnsucht nach Sinn erfüllt. Wenn nun ein Mensch mit viel Glaubenserfahrung diese Sekte als "Sekte" bezeichnet, so kann es sein, daß er der Sekte wegen Beleidigung eine empfindliche Geldstrafe zahlen muß. Dies dürfte für ihn umso schlimmer sein, muß er doch eine Gruppe unterstützen, von der er spürt, daß sie Menschen in die Irre führt.

Meiner Meinung nach sollte jedoch jeder die Möglichkeit haben, eine andere Strömung mit sachlichen Worten (ohne Beschimpfungen und Haß!) als gefährlich für den Glauben zu bezeichnen. Er muß dies jedoch begründen können und der Gegenseite ebenfalls das Recht einräumen, mit Argumeten seine eigene Auffassung in Frage zu stellen!

Wenn Toleranz jedoch bedeutet, daß man vor gefährlichen Auffassungen anderer Strömungen nicht mehr warnen darf, dann ist das in etwa so ähnlich, wie wenn man einen Computer ohne Virenscanner betreibt. Der Virenscanner warnt uns vor gefährlichen Viren. Nun sind Gedanken so etwas ähnliches wie Viren; sie dringen in einen Wirt (Computer) ein, programmieren ihn um und veranlassen ihn dazu, das Virus weiterzuverbreiten.

Genauso wie Antivirenhersteller eine Virenwarnug herausgeben, so geben Sektenbeauftragte oder einzelne Gläubige Warnungen vor Sonderlehren heraus. Der Unterschied besteht allerdings darin, daß man (Computer)viren zweifelsfrei als schädlich erkennen kann, während Glaubensauffassungen nicht objektiv überprüft werden können.

 

Welche Glaubensauffassungen sind nun meiner Auffassung nach gefährlich? Ich möchte einige allgemeine Beispiele nennen:
Gefährlich ist es zum Beispiel, wenn eine Gruppe ihren Mitgliedern den Umgang mit anderen Glaubensgemeinschaften verbietet, Aussteiger unter Druck setzt, oder wenn sie sich selbst als den „einzig wahren Weg“ zu Gott und 99 Prozent aller anderen Christen als „verloren“ bezeichnet.
Auch halte ich es für kritisch, wenn Kranke nicht zum Arzt gehen dürfen oder als „nicht wirklich wahre Christen“ bezeichnet werden, wenn sie durch Beten nicht gesund werden. Gefährlich ist es auch, wenn eine Gruppe ein bestimmtes Dogma als heilsentscheidend darstellt, also als unbedingt notwendig, um selig zu werden, obwohl dies nicht in der Bibel steht. Oder wenn eine Gruppe verschiedene Bibelstellen, die keinerlei Zusammenhang miteinander haben, zu einem eigenen Weltbild vermengt und daraus z.B. einen Weltuntergangstermin berechnet. Jesus sagt hingegen, daß niemand Tag oder Stunde seiner Wiederkunft kennt, außer Gott selbst.
Manche Gruppen lehren, daß der Gläubige auf ein Mitglied der Gruppe angewiesen ist, um zu Jesus zu finden. Die Bibel lehrt jedoch, daß wir selber direkt zu Jesus beten können, ohne einen weiteren Mittler. Jesus ist der Mittler zwischen Gott und uns Menschen. 
Besonders aufpassen sollte man, wenn eine Gruppe eine religiöse Schrift benutzt, die sie als höherwertig im Vergleich zur Bibel bezeichnet oder ohne die man die Bibel nicht wirklich verstehen könne. 
Auch Neuoffenbarungen von Geistwesen jeglicher Art oder Botschaften aus dem Jenseits halte ich in aller Regel für sehr gefährlich - es mag Ausnahmen geben. Oft bekennen diese Geister die allermeisten Bibelstellen, aber einige wesentliche Dinge werden korrigiert oder der Geist stellt sich als genauso wichtig oder gar wichtiger als Jesus Christus dar. Die Bibel warnt uns jedoch eindringlich davor, ein anderes Evangelium als das von Jesus Christus zu predigen.  

 

Martin Wagner, 29.4.2005 

 

 

 

Flugzeug-CD für 18 Euro - 5 Euro für die Kindernothilfe

 

Flugzeug-CD 2 für 18 Euro - 5 Euro für die Kindernothilfe

 

Glaubensfragen - über 100 Artikel zu Wissenschaft und Glaube, Bibel, Lebensberatung, Sekten, Esoterik, Sexualität, Politik

Meine Astronomie- und Naturfotos für die Kindernothilfe

Glaube und Toleranz

Anfang

Ranking-Hits