Gibt es eine Allversöhnung?

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„Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und ihrer sind viele, die darauf wandeln. Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt, und wenige sind ihrer, die ihn finden.“ (Matthäus 7, 13+14)
 
Diese Bibelstelle ist bei weitem nicht die einzige, die von einem Gericht Gottes mit Himmel und Hölle spricht, aber eine der bekanntesten. Jesus sagt uns diese Worte in der Bergpredigt. Er warnt uns damit eindringlich davor, das Gericht Gottes auf die leichte Schulter zu nehmen. 
 
Trotzdem wird der Glaube an eine Allversöhnung immer populärer. Immer mehr Theologen, Pfarrer und auch ganz normale Menschen glauben zwar an einen Himmel, nicht aber an die Hölle. „Frohbotschaft statt Drohbotschaft“ heißt die Parole. Und das, obwohl gerade im neuen Testament immer wieder vor dem Gericht Gottes gewarnt wird.
 
Eines möchte ich mit diesem Artikel ganz bestimmt nicht: Menschen in unnötige Angst versetzen. Ich habe selber schon viele Ängste vor dem Gericht Gottes gehabt, und ich weiß, wie schlimm das sein kann. Aber ich meine, daß man zwischen begründeten und unbegründeten Ängsten unterscheiden muß. Es ist ganz bestimmt falsch, unnötige Ängste zu schüren. Aber noch schlimmer kann es sein, vor einer real existierenden Gefahr nicht zu warnen! Ich bemühe mich im folgenden, dieser Gratwanderung gerecht zu werden, auch wenn es eine schwierige Aufgabe ist.
 
Eine Fabel erzählt von einem Zebra, das in eine Höhle geht und zwei leuchtende Augen sieht, die einem Löwen gehören. Darauf macht das Zebra die Augen zu und denkt: „So ist es besser, denn sonst könnte ich mich fürchten!“
 
Es ist immer gefährlich, berechtigte Warnungen in den Wind zu schlagen. Seien es nun Warnungen vor Naturkatastrophen, vor Terroranschlägen oder vor ansteckenden Krankheiten. Es ist besser, lieber einmal einer unnötigen Warnung zuviel zu folgen als einmal zuwenig auf eine berechtigte Warnung zu hören.
 
Stellen Sie sich vor, sie seien Amerikaner und sollten den amerikanischen Präsidenten wählen. Der eine Kandidat meint zum Thema Atomwaffen: „Ich bin für eine sofortige einseitige Abrüstung aller amerikanischen Atomwaffen und dafür, daß Amerika alle Anstrengungen zur weltweiten nuklearen Abrüstung übernimmt!“
 
Ich weiß nicht, welche politische Auffassung Sie zu diesem Thema haben, aber vermutlich würden die meisten von Ihnen denken: „Nein, also da geht mir zu weit. Ich bin für nukleare Abrüstung, aber auch die anderen Staaten müssen gemeinsam mit Amerika abrüsten. Ich werde den anderen Kandidaten wählen!“
 
Doch – Vorsicht! Hören sie erst, was der andere Präsidentschaftskandidat sagt:
„Es gibt gar keine Atomwaffen mehr. Hiroshima und Nagasaki waren die beiden einzigen Atombombenabwürfe. Als wir gesehen haben, welche furchtbaren Folgen das hatte, haben wir uns entschlossen, keine Atomwaffen mehr zu bauen. Alle Fernsehbilder von Atomversuchen sind Computeranimationen und wurden in Hollywood gedreht, um die Russen einzuschüchtern!“
 
Welchen Präsidenten hätten Sie nun lieber?
 
Oft begegnen wir dem Begriff „Risiko“. Nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl war das Wort „Restrisiko“ in aller Munde. Es hieß, das Restrisiko eines vergleichbaren Atomunfalls sei bei uns gering, da ein deutscher Reaktor im Durchschnitt alle 100.000 Jahre so einen Unfall erleben sollte. Bei ca. 20 Kernkraftwerken wäre das ein GAU alle 5000 Jahre. Das hört sich ungefährlich an. Bei rund 400 Reaktoren weltweit wäre das ein Unfall alle 250 Jahre (im Durchschnitt), das ist dann schon bedrohlicher.
 
Risiko ist definieret als das Produkt von Gefahrenpotential mal Eintrittswahrscheinlichkeit. Die Eintrittswahrscheinlichkeit sei 1 zu 100.000 Jahre pro Reaktor, das Gefahrenpotential sei z.B. 100.000 Tote und 100 Milliarden Euro Sachschäden pro Unfall. Hiermit ergibt sich pro Reaktor und Jahr ein Risiko von einem Toten und einer Million Euro – das ist wenig, wenn man bedenkt, daß so ein Reaktor ca. 2-3 Milliarden Euro kostet und etwa 2% der deutschen Stromversorgung sichert!
 
Und trotzdem ist dieses Risiko unkalkulierbar - wir wissen nicht, wann es zuschlägt. Es kann heute, morgen, in 100.000 Jahren oder in einer Million Jahren sein, wir wissen es nicht. Wenn der Ernstfall aber eintritt, dann stehen wir einem unermeßlichen Schaden gegenüber – einem Schaden, an den wir lieber nicht denken wollen und vor dem wir die Augen verschließen.
 
Wie ist es nun mit dem Leben nach dem Tod? Wenn das Leben nach dem Tod wirklich ewig ist, wie es die Bibel lehrt, dann ist das Gefahrenpotential für die Hölle aber auch das „Seligkeitspotential“ für den Himmel unendlich groß. Wie hoch die Eintrittswahrscheinlichkeit ist, wissen wir nicht, aber sie ist zwischen 0 und 100%, hat also einen bestimmten (der Mathematiker würde sagen: einen „endlichen“) Wert, dessen Größe wir nicht kennen. Da Risiko aber Gefahrenpotential mal Eintrittswahrscheinlichkeit ist, haben wir es mit zwei unendlichen Risiken zu tun: Das Risiko für die Hölle als auch für den Himmel ist unendlich groß! Es besteht also Grund genug, sich tiefgehend mit der Frage nach der Ewigkeit auseinanderzusetzen.
 
Wenn mir jemand sagt „Alle Menschen kommen in den Himmel!“ dann greife ich in der Regel zu Extrembeispielen: „Können Sie sich vorstellen, daß auch Hitler im Himmel ist?“
Es gibt tatsächlich Menschen, die diese Frage bejahen. Für mich ist das nahezu unvorstellbar! Sicher hat Hitler bis zu einem gewissen Zeitpunkt seines Lebens noch die Chance gehabt, Vergebung von Gott anzunehmen. Wann dieser Zeitpunkt war, wissen wir nicht. Er hat diese Chance nicht angenommen sondern hat im Gegenteil wohl mehr Schuld auf sich geladen als je ein Mensch vor ihm. Daß Hitler im Himmel sein soll, ist für mich unvorstellbar!
 
Doch wo ist die Grenze? Bei Kaiser Nero, der Rom anzündete und die Christen verfolgte? Bei Robespierre, der in der Französischen Revolution intensiv von der Guillotine Gebrauch machte? Bei einem Amokläufer, der 10 Menschen und anschließend sich selbst erschießt? Bei einem „normalen“ Mörder? Bei einem Vergewaltiger? Oder bei mir selbst?
 
Wenn jemand an die Allversöhnung glaubt, dann können drei Probleme auftreten:
 
- Der Betreffende ist so fundamental von der Güte Gottes überzeugt, daß er sich einen strafenden Gott nicht vorstellen kann. Er vertraut fest darauf, daß alle Menschen, die er liebt, in den Himmel kommen, auch die, die keine Vergebung annehmen wollen. Wird dieser Mensch aber Gott noch lieben können, wenn er nach dem Tod Gott gegenübersteht und erkennen muß, daß manche Menschen nicht erlöst sind?
 
- Dadurch, daß der Betreffende weitersagt, daß es kein Gericht nach dem Tod gibt, wiegt er Menschen, die von Gott nichts wissen wollen, in einer falschen Sicherheit. Diese bitten dann vielleicht nicht um Vergebung und werden vielleicht nicht erlöst.
 
- Er bewirkt durch seine Äußerung, daß andere ihm glauben und somit weitere Menschen überzeugen. Diese können dann erneut die oben genannten Probleme haben. 
   
Allerdings gibt es auch die Lehre, daß alle unerlösten Menschen nach langer Zeit in einer "begrenzten Hölle" oder einem "Fegefeuer" eines Tages doch noch erlöst werden. Ich persönlich würde mich riesig freuen, wenn es so wäre, eine Allversöhnung wäre mein größter Wunsch!!! Allversöhner argumentieren, daß die Lehre einer ewigen Hölle viele Menschen vom Glauben an einen liebenden Gott abschreckt (was bei mir 8 Jahre lang, von 1995 bis 2003 der Fall war, da ich eine ewige Hölle nie als gerecht anerkennen kann). Johannes sagt "Gott ist die Liebe", und es heißt auch "alle Knie werden sich vor Gott beugen" und "alle Kreatur, im Himmel und auf Erden und unter der Erde werden Gott die Ehre geben".
 
 
Was muß man nun tun, um Vergebung zu erlangen, falls es doch eine Hölle gibt?
Schon im Alten Testament heißt es:
 
„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist, und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ (Micha 6,8)
 
Jesus formuliert das so: "Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte"  und "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." (Matthäus 22, 37+38).
 
Da wir aber alle nicht aus eigener Kraft gerecht vor Gott sein können, ist die Vergebung der Sünden die Voraussetzung für unsere Seligkeit. Dazu heißt es in Johannes 3, 16:
 
"Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einzigen Sohn dahingab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben."
 
Darauf kommt es also an: Unser  Leben in Liebe zu Gott und unseren Mitmenschen zu leben und Vergebung für unsere Schuld von Jesus anzunehmen. Wenn es trotzdem eine Allversöhnung geben sollte, können wir ja keinesfalls etwas verlieren – wenn selbst Hitler vergeben würde, dann würde auch uns vergeben!
Wenn aber die Warnungen Gottes in der Bibel berechtigt sind, wovon ich ausgehe, dann tun wir gut daran, sie zu beherzigen.
 
Martin Wagner, 10.9.2002
 
Anmerkung vom 8.8.2009: Falls die Hölle nicht unendlich wäre sondern nur ein "Zeitalter" (aionos) dauern würde, was ich seit Ende Juli 2009 glaube - ich wäre riesig glücklich! Es gibt einige Bibelstellen, die diese Hoffnung zulassen (z.B. 1. Korinther 15,20-28, Matthäus 19,26, Markus 10,27, Maleachi 3,24 bzw. 4,6 (alternative Zählung).   

Wenn Gott die Liebe ist und allmächtig ist wird er rein logisch gesehen niemanden ewig in die Hölle schicken (was ich mittlerweile glaube - 1. Korinther 15,20-28)! Aber auch eine "vorübergehende Hölle" (zeitlich begrenztes "Fegefeuer") (die es mit absoluter Sicherheit gibt) möchte ich nicht riskieren!

Anmerkung vom 14.9.2009: Ich bin mittlerweile fest überzeugt, daß es keine ewige Hölle gibt, sondern nur ein ernstes vorübergehende Gericht (Fegefeuer, "vorübergehende Hölle")! Ich glaube, daß selbst Hitler nach einer schrecklichen Leidenszeit vergeben wird! Ich glaube auch, daß selbst der Satan nicht ewig gequält sondern eines Tages vernichtet  wird! Was genau mit ihm geschieht weiß ich nicht - eventuell kommt er als letzter und niederster in den Himmel, eventuell wird er für immer vernichtet. Genau so wie Saulus zum Paulus wurde, genauso wie die RAF-Terroristen nicht "lebenslang" sitzen, genauso wird Gott niemanden ewig strafen!

Anmerkung vom 20.12.2011: Es gibt das Sprichwort: "Des Menschen Wille ist sein Himmelreich!" Luther sagte: "Das, woran Du Dein Herz hängst, ist Dein Gott!" Es kann sein, daß die Hölle bedeutet, daß Menschen die Dinge, die sie ihr Leben lang wollten, im Jenseits zwanghaft tun müssen. Beispiele: Boxen, Gewalt, Krieg, Hardrock, Drogen, Piercings usw.

Anmerkung vom 23.4.2012 - 20.10.2013: Es kann auch sein, daß die Verdammten vorübergehend in der Hölle sind und eines Tages für immer und ewig ausgelöscht werden. Dazu gehören z.B. Satanisten, Okkultisten, Kriegsverbrecher, Schwerkriminelle aber auch Menschen die von Nächstenliebe nichts wissen wollen und nur daran denken, andere auszubeuten. Jeder dieser Menschen hat aber im Laufe seines irdischen Lebens die Möglichkeit, Gott oder besser Jesus Christus aufrichtig um Vergebung zu bitten.

 

Neu: Versuch einer Lösung des Theodizeeproblems

 

Letzte Änderung am 20.10.2013

 

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