Sind Sie ein "wahrer Christ"?

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Manchmal geschieht es urplötzlich, daß einem spontan ein Missionar die Frage stellt: "Bist Du Christ?" Ich persönlich antworte dann mit "ja". Doch manche wollen es genauer wissen: "Bist Du WIRKLICH Christ?" Darauf könnte eine Antwort von mir lauten: "Also, ich bemühe mich, aber ich mache immer wieder auch Fehler!" Darauf kommt dann typischerweise die Frage: "Hast Du WIRKLICH den HEILIGEN GEIST?" Wenn ich dann sage: "Also, ich habe sicher auch die eine oder andere falsche Glaubensauffassung, aber ich spüre, daß Jesus mir vergeben hat!" dann kommt das Urteil: "DANN HAST DU NICHT DEN HEILIGEN GEIST!" 

Viele Menschen, die ich kenne, bezeichnen sich als "wirklich wahre Christen", in Abgrenzung zu den "Scheinchristen". Ich persönlich mag beide Ausdrücke überhaupt nicht. Meiner Meinung nach gab es EINEN wirklich wahren Christen, Jesus Christus, und der war eigentlich ein Jude. Er ist der Stifter des Christentums, aber im strengen Sinne kein Christ, denn wenn man als Christen jemanden definiert, der Vergebung durch Jesus bekommt, dann war Jesus kein Christ, da er ja keine Vergebung brauchte. Ansonsten wäre er der einzige "wahre Christ", da nur er ein vollkommenes Leben vor Gott hatte.

Also, ich bezeichne mich nicht als "wirklich wahren Christen". Und das ist auch gut so. Jesus warnt uns, daß wir mit Stolz sehr vorsichtig sein sollen: "Wenn du von jemand geladen wirst zur Hochzeit, so setze dich nicht obenan, daß nicht etwa ein Vornehmerer als du von ihm geladen sei, und dann komme, der dich und ihn geladen hat, und spreche zu dir: Weiche diesem! und du müssest dann mit Scham untenan sitzen. Sondern wenn du geladen wirst, so gehe hin und setze dich untenan, auf daß, wenn da kommt, der dich geladen hat, er spreche zu dir: Freund, rücke hinauf! Dann wirst du Ehre haben vor denen, die mit dir zu Tische sitzen. Denn wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, der soll erhöht werden." (Lukas 14, 8-11).

Und weiter: "Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, zu beten, einer ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst: Ich danke dir, Gott, daß ich nicht bin wie die anderen Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme. Und der Zöllner stand von ferne, wollte auch seine Augen nicht aufheben gen Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging hinab gerechtfertigt in sein Haus, nicht jener. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt der wird erhöht werden." Lukas 18, 10-14

Damit Sie mich nicht falsch verstehen: Ich glaube und spüre, daß mir Jesus vergeben hat, ich erfahre immer wieder seinen Segen. Aber Eigenlob stinkt, und so sage ich einfach: Ich bin Christ. Ich lese ja auch in der Bibel und sage nicht "Ich bin bibellesender Christ", ich singe Kirchenlieder und sage nicht "Ich bin ein Kirchenlieder singender Christ" und ich betriebe über diese Homepage Mission und sage nicht "ich bin ein missionierender Internet-Christ!"

Ich kann es verstehen, wenn manche Christen sich gegen Artgenossen abgrenzen, die sich Christen nennen und Dinge tun, die wirklich ganz und gar unchristlich sind. Aber wir sollten uns bewußt sein, daß wir sehr leicht den Span im Auge des Nächsten sehen und nicht den im eigenen Auge.

Es gibt nämlich viele (nicht alle!) "entschiedene Christen", "bibeltreue Christen" und "wirklich wahre wiedergeborene Christen", die die Bibel zu 250% auswendig kennen, aber eine Gabe nicht haben: Nächstenliebe.

Paulus schreibt im 1 Korintherbrief, Kapitel 13:  "Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich weissagen könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnisse und hätte allen Glauben, so daß ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib brennen und hätte der Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.

Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich nicht, sie stellet sich nicht ungebärdig, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freuet sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freuet sich aber der Wahrheit, sie verträgt alles, sie glaubet alles, sie hoffet alles, sie duldet alles.

Die Liebe hört nimmer auf, so doch die Weissagungen aufhören werden und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird. Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. Da ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und war klug wie ein Kind und hatte kindliche Anschläge; da ich aber ein Mann ward, tat ich ab, was kindlich war. Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Wort; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.

 

Martin Wagner, 27.4.2005

 

Ergänzung vom 13.12.2012:

Was ist der Unterschied zwischen einem wirklich wahren wiedergeborenem Christen, der wirklich den Heiligen Geist hat, und mir? 
Der wirklich wahre wiedergeborene Christ, der wirklich den Heiligen Geist hat, findet die ewige Hölle für alle Menschen gerecht.
Da ich das anders sehe, und die ewige Hölle für niemanden als gerecht empfinde, habe ich demzufolge nicht den Heiligen, sondern den Unheiligen Geist!
Und weil dieser Geist unheilig ist, liebt er die Lebenden und die Toten :-))

 

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