Amerika und der Mars

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Nun hat es George W. Bush der Welt verkündet: Amerika will in einigen Jahrzehnten den ersten Menschen auf den Mars bringen – und wohlbehalten wieder zurück. Bush tritt dabei in die Fußstapfen von John F. Kennedy, der 1969 die ersten Astronauten auf den Mond brachte.

Experten schätzen, dass so eine bemannte Marsmission um die 500 bis 1000 Milliarden US-Dollar verschlingen würde. Neben neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, auch zu der Frage nach Leben auf dem Mars, will Amerika wieder ein Zeichen setzen: Wir sind die Nummer 1, auf der Erde wie auch im Weltraum. Als Amerikaner, Russen und Europäer die Internationale Raumstation ISS bauten, war ein weiteres Ziel ein Beitrag zur Überwindung des Ost-West-Konflikts – Amerikaner und Russen als Partner und nicht als Gegner. 

Doch bei der geplanten bemannten Mars-Mission sieht das anders aus. Auch wenn Europa und Russland mit einbezogen werden - weder die arabische Welt, noch Nordkorea oder andere Konfliktregionen werden an der Mission beteiligt werden. Und wenn ein Flug zum Mond gerade mal 3 Tage dauert benötigt man zum Mars viele Monate, befindet sich bei längerem Aufenthalt vorübergehend hinter der Sonne und braucht noch einmal etliche Monate wieder zurück. Nicht nur technisch ist das eine noch nie dagewesene Herausforderung, man denke an die enormen Energie-, Nahrungsmittel- Wasser- und Sauerstoffvorräte sowie an die gefährliche Strahlung. Auch medizinisch und psychologisch ist das Vorhaben gigantisch – sieht man doch unsere Erde vom Mars nur als hellen blauen Stern. Bei unvorhergesehenen medizinischen oder technischen Notfällen, Depressionen usw. wäre die Crew völlig auf sich alleine gestellt, von verbaler Hilfe per Funk einmal abgesehen. Und was für ein Desaster wäre es für die einzige verbliebene Supermacht dieser Erde, wenn es ihr zwar gelänge, Menschen zum Mars zu bringen – aber nicht wieder zurück?

„IN GOD WE TRUST“ prangt es fett auf den amerikanischen Dollarnoten. Und so scheint George Bush bei seiner bemannten Marsmission (Wer soll eigentlich missioniert werden? Kleine grüne Männchen, unbekannte Bakterien oder der Mars selbst?) gemäß einer Stelle in der Bergpredigt zu handeln: “Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ (Matthäus 6, 19 – 21).

In der Tat, Motten gibt es auf dem Mars keine und auch Diebe dürften es schwer haben. Doch der rote Planet ist ein einziger Rosthaufen. Ob es für Bush da nicht besser wäre, sich doch Schätze auf Erden zu sammeln – in den Herzen der Menschen in Not und Elend, die sich über milliardenschwere amerikanische Hilfe sicher mehr freuen würden als über einen amerikanischen Fußabdruck auf dem Mars?

 

Martin Wagner, 14.1.2004

 

Zitat: "Man sagt, Dummheit gehöre bestraft. Doch in Wirklichkeit gehört nicht Dummheit bestraft, sondern irregeleitete Intelligenz!"

 

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