War der Holocaust das Gericht Gottes über die Juden? Foto-CD für 18 Euro mit über 1000 Astronomiefotos - 5 Euro für die Kindernothilfe |
Radikale
fundamentalistische "wahre" Christen antworten auf die Frage,
wie ein liebender Gott den Holocaust, also den sechsmillionenfachen Mord
der Nazis an den Juden in Auschwitz und anderen Konzentrationslagern
zulassen konnte, daß Gott ein heiliger Gott sei, der den Holocaust nicht
nur zugelassen, sondern sogar gezielt gemacht habe, da die Juden vor 2000
Jahren Jesus Christus gekreuzigt hätten. Sie berufen sich dabei auf
einige Bibelstellen, die, wenn man sie ohne Gegenargumente liest, einem
biblisch ungebildeten Leser so plausibel vorkommen, daß dieser in der Tat
zu dem Schluß kommen muß, der Holocaust sei das Werk eine rächenden
Gottes. Es gibt jedoch ähnlich viele andere Bibelstellen, die man
ebenfalls zusammenfügen kann, um genau so einem Leser zu beweisen, daß
nicht Gott, sondern der Teufel, der hauptsächlich für alles Böse
verantwortlich ist, am Holocaust schuld ist, und daß Gott nicht auf der
Seite der Täter, sondern auf der Seite der Opfer war und mit den Juden
mitgelitten hat. Ich möchte erst die Argumente der Antisemiten vortragen,
um dann meine Sichtweise, daß Gott niemals den Holocaust wollte, zu
belegen. These
der Antisemiten: Der Holocaust war das Werk Gottes, der die Kreuzigung
Jesu durch sein Volk Israel gerächt hat. Als Jesus
der Gotteslästerung beschuldigt wurde, weil er sich als Sohn Gottes
bezeichnet hatte, geschah gemäß Matthäus 27 folgendes: "24
Da aber Pilatus sah, daß er nichts schaffte, sondern daß ein viel größer
Getümmel ward, nahm er Wasser und wusch die Hände vor dem Volk und
sprach: Ich bin unschuldig an dem Blut dieses Gerechten, sehet ihr zu! 25
Da antwortete das ganze Volk und sprach: Sein Blut komme über uns und
unsere Kinder. 26 Da gab er ihnen Barabbas los; aber Jesus ließ er geißeln
und überantwortete ihn, daß er gekreuzigt würde." Dies erfüllte
sich gemäß Lukas 21 zunächst bei der Zerstörung des Tempels im Jahre
70 nach Christus durch die Römer und auch später genau so: "20
Wenn ihr aber sehen werdet, dass Jerusalem von einem Heer belagert wird,
dann erkennt, dass seine Verwüstung nahe herbeigekommen ist. 21 Alsdann,
wer in Judäa ist, der fliehe ins Gebirge, und wer in der Stadt ist, gehe
hinaus, und wer auf dem Lande ist, komme nicht hinein. 22 Denn das sind
die Tage der Vergeltung, dass erfüllt werde alles, was geschrieben ist.
23 Wehe den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Denn es wird
große Not auf Erden sein und Zorn über dies Volk kommen, 24 und sie
werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt
unter alle Völker, und Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden,
bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind." Bereits im
alten Testament wurde in Jeremia 30 + 31 eine Verfolgung der Juden durch
ein "Land des Nordens" (Deutschland?) prophezeit (ich gebe die
Links zu den Bibelstellen und Auszüge daraus wieder): https://www.bibleserver.com/LUT/Jeremia30 "1
Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia: 2 So spricht der
HERR, der Gott Israels: Schreib dir alle Worte, die ich zu dir geredet
habe, in ein Buch. 3 Denn siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass
ich das Geschick meines Volks Israel und Juda wenden will, spricht der
HERR; und ich will sie wiederbringen in das Land, das ich ihren Vätern
gegeben habe, dass sie es besitzen sollen. 4 Und dies sind die Worte, die
der HERR redete über Israel und Juda. 5 Ja, so spricht der HERR: Wir hören
ein Geschrei des Schreckens; nur Furcht ist da und kein Friede. 6 Forscht
doch und seht, ob Männer gebären! Wie geht's denn zu, dass ich alle Männer
sehe, wie sie ihre Hände an die Hüften halten wie Frauen in Kindsnöten,
und alle Gesichter verstört und so bleich sind?" "12
Denn so spricht der HERR: Dein Schaden ist verzweifelt böse, und deine
Wunden sind unheilbar. 13 Deine Sache führt niemand; da ist keiner, der
dich verbindet, es kann dich niemand heilen. 14 Alle deine Liebhaber haben
dich vergessen, fragen nichts nach dir. Ich habe dich geschlagen wie einen
Feind mit unbarmherziger Züchtigung um deiner großen Schuld und um
deiner vielen Sünden willen. 15 Was schreist du über deinen Schaden und
über dein verzweifelt böses Leiden? Um deiner großen Schuld und um
deiner vielen Sünden willen habe ich dir das angetan." "23
Siehe, es wird ein Wetter des HERRN kommen voll Grimm, ein schreckliches
Ungewitter wird auf den Kopf der Gottlosen niedergehen. 24 Des HERRN
grimmiger Zorn wird nicht ablassen, bis er tue und ausrichte, was er im
Sinn hat; zur letzten Zeit werdet ihr es erkennen." https://www.bibleserver.com/LUT/Jeremia31 "6
Denn es wird die Zeit kommen, dass die Wächter auf dem Gebirge Ephraim
rufen: Wohlauf, lasst uns hinaufziehen nach Zion zum HERRN, unserm Gott! 7
Denn so spricht der HERR: Jubelt über Jakob mit Freuden und jauchzet über
das Haupt unter den Völkern. Ruft laut, rühmt und sprecht: HERR, hilf
deinem Volk, dem Rest Israels! 8 Siehe, ich will sie aus dem Lande des
Nordens bringen und will sie sammeln von den Enden der Erde, unter ihnen
Blinde und Lahme, Schwangere und junge Mütter, dass sie als große
Gemeinde wieder hierher kommen sollen." Wer diese
Bibelstellen liest, ohne Gegenargumente zu kennen, der wird wahrscheinlich
zu dem Schluß kommen: Der Holocasut war das Gericht Gottes über die
Juden! Nun ist es
aber so, daß es in der Bibel
auch zahlreiche Stellen gibt, die eine komplett andere Schlußfolgerung
ergeben. Contrathese:
Gott wollte niemals den Holocaust und hat mit den Juden mitgelitten! So heißt es
über den Charakter Gottes im Neuen Testament: 1. Johannes
4,8: "Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in
Gott und Gott bleibt in ihm" Johannes
1,5: "Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis." Jakobus 1,
17: "Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben
herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch
Wechsel von Licht und Finsternis." Wenn Gott
die Nazis hervorgebracht hat, was ist dann mit Menschen wie Dietrich
Bonhoeffer, Sophie Scholl und Oscar Schindler, die massiv die Juden
unterstützt haben und dies zum Teil mit dem Leben bezahlen mußten? Waren
die dann vom Teufel? Lukas 11: "14
Und er trieb einen bösen Geist aus, der war stumm. Und es geschah, als
der Geist ausfuhr, da redete der Stumme. Und die Menge verwunderte sich.
15 Einige aber unter ihnen sprachen: Er treibt die bösen Geister aus
durch Beelzebul, ihren Obersten.16 Andere aber versuchten ihn und
forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. 17 Er aber erkannte ihre
Gedanken und sprach zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist,
wird verwüstet und ein Haus fällt über das andre. 18 Ist aber der Satan
auch mit sich selbst uneins, wie kann sein Reich bestehen? Denn ihr sagt,
ich treibe die bösen Geister aus durch Beelzebul." Hier sagt
Jesus, Satan kann nicht wider Satan sein (was ich übrigens nicht
uneingeschränkt glaube, da es okkulte Geistheiler gibt, die mit Satan
heilen, was aber schreckliche Nachwirkungen hat) - also kann auch Gott
nicht gegen Gott sein! Daß Sophie Scholl usw. von Satan sein sollen ist lächerlich
- sie sind sicher von Gott! Wieso kämpft dann Gott gegen Gott? Gehen wir
nochmal ins alte Testament. Da steht in den 10 Geboten (2. Mose 20): "4
Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem,
was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was
im Wasser unter der Erde ist: 5 Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!
Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat
der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer,
die mich hassen, 6 aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die
mich lieben und meine Gebote halten." Gott rächt also angeblich die Sünde der Väter bis in die 3. und 4. Generation. Eine Generation sind ca. 30 Jahre, also sind 3 - 4 Glieder ca. 90-120 Jahre. Der Holocaust war aber ca. 1900 Jahre nach Jesu Kreuzigung um 30 nach Christus - das sind ca. 63x30 Jahre, also 63 Glieder! Hinzu kommt
folgendes: Ebenfalls im alten Testament, in Hesekiel 18, hebt Gott die
Drohung, bis ins 3. und 4. Glied zu rächen, auf! "1
Und des HERRN Wort geschah zu mir: 2 Was habt ihr unter euch im Lande
Israels für ein Sprichwort: »Die Väter haben saure Trauben gegessen,
aber den Kindern sind die Zähne davon stumpf geworden«? 3 So wahr ich
lebe, spricht Gott der HERR: Dies Sprichwort soll nicht mehr unter euch
umgehen in Israel. 4 Denn siehe, alle Menschen gehören mir; die Väter
gehören mir so gut wie die Söhne; jeder, der sündigt, soll sterben. 5
Wenn nun einer gerecht ist und Recht und Gerechtigkeit übt, 6 der von den
Höhenopfern nicht isst und seine Augen nicht aufhebt zu den Götzen des
Hauses Israel, der seines Nächsten Frau nicht befleckt und nicht liegt
bei einer Frau in ihrer Unreinheit, 7 der niemand bedrückt, der dem
Schuldner sein Pfand zurückgibt und niemand etwas mit Gewalt nimmt, der
mit dem Hungrigen sein Brot teilt und den Nackten kleidet, 8 der nicht auf
Zinsen gibt und keinen Aufschlag nimmt, der seine Hand von Unrecht zurückhält
und rechtes Urteil fällt unter den Leuten, 9 der nach meinen Gesetzen
lebt und meine Gebote hält, dass er treu danach tut: Das ist ein
Gerechter, der soll das Leben behalten, spricht Gott der HERR. 10 Wenn er
aber einen gewalttätigen Sohn zeugt, der Blut vergießt oder eine dieser
Sünden tut, 11 während der Vater all das nicht getan hat: wenn er von
den Höhenopfern isst und seines Nächsten Frau befleckt, 12 die Armen und
Elenden bedrückt, mit Gewalt etwas nimmt, das Pfand nicht zurückgibt,
seine Augen zu den Götzen aufhebt und Gräuel begeht, 13 auf Zinsen gibt
und einen Aufschlag nimmt – sollte der am Leben bleiben? Er soll nicht
leben, sondern weil er alle diese Gräuel getan hat, soll er des Todes
sterben; seine Blutschuld komme über ihn. 14 Wenn der dann aber einen
Sohn zeugt, der alle diese Sünden sieht, die sein Vater tut – wenn er
sie sieht und doch nicht so handelt, 15 nicht von den Höhenopfern isst,
seine Augen nicht aufhebt zu den Götzen des Hauses Israel, nicht seines Nächsten
Frau befleckt, 16 niemand bedrückt, kein Pfand fordert, nichts mit Gewalt
nimmt, sein Brot mit dem Hungrigen teilt und den Nackten kleidet, 17 seine
Hand von Unrecht zurückhält, nicht Zinsen noch Aufschlag nimmt, sondern
meine Gebote hält und nach meinen Gesetzen lebt: Der soll nicht sterben
um der Schuld seines Vaters willen, sondern soll am Leben bleiben. 18 Aber
sein Vater, der Gewalt und Unrecht geübt und unter seinem Volk getan hat,
was nicht taugt, siehe, der soll sterben um seiner Schuld willen. 19 Doch
ihr sagt: »Warum soll denn ein Sohn nicht die Schuld seines Vaters
tragen?« Weil der Sohn Recht und Gerechtigkeit geübt und alle meine
Gesetze gehalten und danach getan hat, soll er am Leben bleiben. 20
Denn nur wer sündigt, der soll sterben. Der Sohn soll nicht tragen die
Schuld des Vaters, und der Vater soll nicht tragen die Schuld des Sohnes,
sondern die Gerechtigkeit des Gerechten soll ihm allein zugutekommen, und
die Ungerechtigkeit des Ungerechten soll auf ihm allein liegen." (Vollständiger Test hier: https://www.bibleserver.com/LUT/Hesekiel18) Ein weiteres
Argument findet man in Sacharia 2, 12 (Altes Testament), wo Gott über
Israel sagt: "Denn
so spricht der HERR Zebaoth, nachdem seine Herrlichkeit mich gesandt hat
zu den Völkern, die euch berauben: Wer euch antastet, der tastet seinen
Augapfel an." Hat Gott
seinen eigene Augapfel sechsmillionenfach vergast? Radikale
Christen sagen, das Volk Israel habe Jesus verworfen und daher den
"gerechten Zorn" Gottes heraufbeschworen. Allerdings gibt es
eindeutige Bibelstellen, die belegen, daß nicht ganz Israel, sondern die
Obrigkeit, also die Pharisäer und Schriftgelehrten, Jesus abgelehnt
haben, während er beim normalen Volk beliebt war: Matthäus
21, 45+46: "Und als die Hohenpriester und Pharisäer seine
Gleichnisse hörten, erkannten sie, dass er von ihnen redete. Und sie
trachteten danach, ihn zu ergreifen; aber sie fürchteten sich vor dem
Volk, denn es hielt ihn für einen Propheten." und Johannes 11, 47+48: "Da versammelten die Hohenpriester und die Pharisäer einen Rat und sprachen: Was tun wir? Dieser Mensch tut viele Zeichen. Lassen wir ihn also, so werden sie alle an ihn glauben; so kommen dann die Römer und nehmen uns Land und Leute." An einigen
anderen Bibelstellen verurteilt Jesus die Pharisäer ebenfalls massiv (z.
B. in Matthäus 23): https://bibeltext.com/l12/matthew/23.htm Wir sehen
also: Man kann zwar die Bibel so auslegen, daß Gott sein Volk 1900 Jahre
nach der Kreuzigung Christi zur Rechenschaft gezogen hat, aber es gibt
deutlich plausiblere Argumente dafür, daß Gott Hitler und die Nazis haßte
und mit den Juden im KZ mitgelitten hat. Dazu gibt es noch ein Erlebnis,
das Elie Wiesel, ein jüdischer Schriftsteller und KZ-Überlebender,
berichtet hat: "Eine
von vielen unvergeßlichen Szenen im Buch: Einem Knaben wird die Schlinge
um den Hals gelegt - ein Exempel, weil er mit einem Widerstandskämpfer
befreundet war und nichts verriet. Die Häftlinge müssen zuschauen, wie
der leichte Körper noch eine halbe Stunde lang zuckt im Todeskampf. »Wo
ist Gott?«, hört Elie einen anderen Juden leise fragen. »Und ich hörte
eine Stimme in mir antworten: >Wo er ist? Dort - dort hängt er, am
Galgen..^«" (Quelle:
https://www.nd-aktuell.de/artikel/625223.gott-am-galgen.html)
Diplom-Physiker Martin Wagner, 3.2.2022, letzte Änderung 16.6.2022
|
Flugzeug-CD für 18 Euro - 5 Euro für die Kindernothilfe
|
Flugzeug-CD 2 für 18 Euro - 5 Euro für die Kindernothilfe
|
|