Sind Christen glücklicher oder müssen sie mehr leiden?

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Viele Menschen wollen nichts mit Jesus zu tun haben, weil sie meinen, daß Christen immer nur leiden müssen. Sie müssen sonntags in die Kirche, sie müssen beichten, sie müssen beten, sie müssen christliche Lieder singen, sie müssen auf Zigaretten, Schnaps und dergleichen verzichten, sie müssen ihrer Frau treu sein, dann müssen sie auch noch spenden, dazu noch ihren Glauben bekennen und am Ende kann es auch noch sein, daß sie als Märtyrer sterben – wie kann man nur so dumm sein, Christ zu werden???
 
Fragt man aber Christen, ob sie mit jemandem tauschen würden, der ihren Glauben nicht teilt, so wird man in aller Regel ein „Nein“ als Antwort bekommen! Christen lieben ihren Glauben und mögen ihn nicht vermissen. Schließlich haben sie in Jesus einen starken Verbündeten und „besten Freund“, den sie  um Hilfe bitten und dem sie sich anvertrauen können.
 
Wie kommt das? Sind Christen nun glücklicher oder müssen sie mehr leiden als andere Menschen?
 
Ich möchte an dieser Stelle nicht auf andere Religionen eingehen, sondern nur Christen mit Menschen ohne Glauben an Gott bzw. Jesus vergleichen. Ich kenne mich mit anderen Religionen zuwenig aus, um fundiert darüber etwas schreiben zu können – außerdem würde eine solche Betrachtung wohl den Rahmen dieser Seite sprengen. Ich kann diesbezüglich aus Erfahrung sprechen, da ich erst mit 23 angefangen habe, an Jesus zu glauben. Vorher habe ich zwar auch irgendwie an Gott geglaubt, war auch getauft und konfirmiert, aber eine tiefgreifende Wendung hat mein Leben erst mit Jesus genommen.
 
Wichtig ist es mir, hier darzulegen, was im folgenden unter einem „Christen“ verstanden werden soll. Es gibt viele Menschen, die sich als Christen bezeichnen, und die total unterschiedliche Glaubensauffassungen haben können. Zum Beispiel gibt es Christen, die sich so bezeichnen, weil sie getauft sind und nicht aus der Kirche ausgetreten sind, ohne daß Jesus in ihrem Leben eine Rolle spielt. Andere Christen wiederum meinen, zu 100% den exakt richtigen Glauben zu haben, der dann je nach betreffendem Menschen völlig anders aussehen kann. Meiner Meinung nach hat kein Mensch den 100%igen „wahren“ Glauben, einfach deshalb, weil wir nur „Ameisen“ im Vergleich zu Gott sind und weil wir mit unserem menschlichen Verstand Gott einfach nicht erfassen können. Ich meine zwar, einen „ausreichend richtigen“ Glauben zu haben, doch ich bin mir sicher, daß ich nach meinem Tod erkennen muß, daß viele Aussagen über den Glauben auf meiner Homepage teilweise oder ganz daneben lagen, einfach deshalb, weil ich es nicht besser verstanden habe. Ich schreibe zwar nach „bestem Wissen und Gewissen“, doch irren kann ich mich trotzdem.
 
Als Christen möchte ich hier Menschen bezeichnen, die Jesus Christus gebeten haben, daß er ihr Erlöser ist, und die auch versuchen, ihr Leben nach Gottes Willen zu leben. Menschen, die Vertrauen zu Jesus haben, die völlig offen mit ihm im Gebet über Glück und Leid, Schuld und Vergebung, ihre Wünsche und Ängste und über alles andere, was im Leben eines Menschen wichtig ist, reden können, und die die Liebe, die sie von Gott empfangen, mit Freude auch an andere Menschen weitergeben.
 
Es ist wohl so, daß aus der Sicht eines „Nicht-Christen“ (mir fällt irgendwie kein besserer Ausdruck ein) Christen das schwerere Schicksal haben und umgekehrt. Ich habe mir dazu folgenden Vergleich ausgedacht:
 
Eine Kugel liegt in einer Talsohle, zur linken Seite geht eine steile Wand hoch. Rechts geht es auch nach oben, aber nur anfangs. Dann kommt ein Hochpunkt, und dann geht es noch tiefer nach unten. Dort liegt eine zweite Kugel, die rechts neben sich eine steile Wand hat. Die linke Kugel liegt also stabil in einem tiefen Tal, die rechte liegt noch tiefer.
Nun sei es so, daß die Kugel um so glücklicher ist, je tiefer sie liegt. Die linke Kugel ist also glücklich, die rechte sehr glücklich. Beide meinen aber, die andere sei unglücklicher als sie selbst, weil sie aus ihrer Perspektive nur sehen können, daß es in Richtung zur anderen Kugel bergauf geht.
 
So ähnlich kann es mit den Schicksalen von Menschen sein, man meint, der andere hat es schwerer als man selbst, weil man sich nicht in ihn hineinversetzen kann. Den anderen Effekt gibt es allerdings auch: Man will unbedingt mit jemand anderem tauschen, weil man denkt, er hat es viel besser. Würde man wirklich tauschen können, so würde man erst seine Schwächen und Probleme wahrnehmen können und würde den Tausch bereuen.
 
Ich möchte bei der Frage, ob Christen oder Nicht- Christen glücklicher sind, das Leben nach dem Tod ausklammern. Die Bibel lehrt uns, daß wir mit Jesus in Ewigkeit selig werden können, womit die Frage beantwortet ist; ich möchte hier nur auf das Leben auf dieser Erde eingehen. Allerdings ist schon die Vorfreude auf die Seligkeit für Christen oft ein Trost, wenn sie Schweres durchmachen müssen.
 
Dazu muß man sagen, daß jedes Schicksal individuell ist, ich rede hier vom „durchschnittlichen“  Christen oder Nicht-Christen. In der Realität sind einzelne Menschen natürlich sehr unterschiedlich.
 
Da ich selber beide „Zustände“ kenne, also ein Leben mit und ohne Jesus, möchte ich aus meiner Vergangenheit ein paar Beispiele nennen:
 
-    Früher (also als ich noch ohne Jesus lebte) mußte ich mit meinen Schuldgefühlen selber zurechtkommen. Heute kann ich sie Jesus bekennen und darauf vertrauen, daß er sie mir vergibt.
 
-    Früher war es für mich extrem wichtig, eine Traumfrau zu finden, und zwar möglichst schnell, da für mich jeder Tag ohne Liebe ein verlorener Tag war. Die Vorstellung, alleine zu bleiben war für mich unerträglich, und ich verzweifelte daran, daß ich nicht die richtige fand. Heute habe ich Jesus gebeten, daß er für mich die richtige Frau findet, da er viel besser weiß als ich, welche zu mir gehört. Und er gab mir die Geduld, zu warten, und auch die Vernunft, es anzunehmen, wenn ich mein Leben ohne Ehe leben sollte. Ich frage mich sogar manchmal, ob das zweite nicht die bessere Lösung für mich ist, da ich auch ohne verliebt zu sein ein sehr erfülltes Leben habe.
 
-   Wenn es mir schlecht ging und alles schief lief war ich früher verzweifelt – ich mußte ja alleine damit zurecht kommen. Heute kann ich Jesus bitten, daß er mir beisteht. Oft spüre ich, daß ich auf irgendeine Weise Hilfe von ihm bekommen habe.
 
-   Wenn ich früher vor einer Entscheidung stand mußte ich sie alleine fällen oder ich fragte auch jemanden. Heute bitte ich Jesus, daß sein Wille geschieht, da ich fest glaube, daß er in die Zukunft sehen kann und die Konsequenzen meiner Entscheidung kennt. Ich spüre immer wieder, daß er mein Leben auf dem richtigen Weg lenkt.
 
-   Wenn ich früher mit jemandem Streit hatte, fühlte ich mich hilflos und hatte Haßgefühle gegen ihn. Heute bitte ich Jesus um Beistand und bitte ihn auch, daß er dem Gegner vergibt und ihm seine Liebe zeigt. Allerdings muß ich zugeben, daß ich trotzdem noch Haßgefühle habe, aber nicht mehr so schlimm wie damals.
 
Allerdings haben Christen auch Probleme, die Nicht-Christen fremd sind. Wenn z.B. ein geliebter Mensch ohne Glauben stirbt, machen sie sich Sorgen um seine Seele. Christen können manchmal auch wegen ihres Glaubens gehänselt werden, insbesondere Jugendliche. In anderen Ländern kann ihnen Folter und Tod drohen. In Matthäus 24 steht, daß eines Tages die Christen auf der ganzen Erde verfolgt werden.
 
Die anfangs erwähnten Vorurteile „Sie müssen sonntags in die Kirche, sie müssen beichten, sie müssen beten, sie müssen christliche Lieder singen, sie müssen auf Zigaretten, Schnaps und dergleichen verzichten, sie müssen ihrer Frau treu sein, dann müssen sie auch noch spenden, dazu noch ihren Glauben bekennen“ kann ich jedoch - zumindest teilweise - entkräften:
 
Viele Christen gehen gerne in die Kirche - wenn vielleicht auch nicht immer jeden Sonntag. Oder sie besuchen Hauskreise, in denen sie mit anderen singen, beten und reden. Manchmal kann der Kirchgang allerdings recht lästig sein (so geht es mir gerade, und daher bin ich zur Zeit alles andere als ein vorbildlicher Kirchgänger). 
Christen wollen beichten – schließlich dient die Beichte dazu, Vergebung zu bekommen, und es erleichtert einen sehr, wenn  man seine Schuld Gott oder einem Menschen, zu dem man Vertrauen hat, beichten kann!
Christen wollen beten, die einen mehr, die anderen weniger. Beten heißt: Reden mit Gott, und man kann viel zu Gott beten, ob es nun Bitt-, Dank- oder andere Gebete sind.
Christen wollen christliche Lieder singen – es macht ihnen Freude! Einige meiner Lieblingslieder sind „Sollt ich meinem Gott nicht singen“, „Die Nacht ist vorgedrungen“ oder auch „Daß Du mich einstimmen läßt in Deinen Jubel, o Herr“! Diese Lieder sind einfach fantastisch!
Christen brauchen keine Zigaretten und keinen Schnaps, warum sollen sie die Freiheit, die ihnen Jesus schenkt, an eine Droge verkaufen? Etwas anderes ist es, wenn sie schon vor ihrer Bekehrung süchtig waren, aber auch dann kommen sie mit Jesus eher von ihrer Droge los als ohne ihn.
Christen wollen ihrer Frau treu sein, da sie eine stabile Partnerschaft wünschen. Sie opfern nicht ihre Ehe wegen einem kurzen Seitensprung (natürlich gilt das auch für sehr viele Nicht-Christen!). Dauerhafte Liebe und Treue ist ihnen wichtiger als viele Frauen „auszuprobieren“.
Christen wollen spenden, da sie die Liebe, die sie von Gott erfahren, an andere weitergeben wollen. Und wenn es ihnen mal schlecht geht, können sie guten Gewissens die Hilfe anderer annehmen!
Christen wollen ihren Glauben bekennen, da sie ihn mit anderen Menschen teilen wollen. Sie wollen die Liebe Gottes, die sie erfahren haben, nicht für sich behalten. Und vor allem wollen sie mit ihnen in Ewigkeit im Himmelreich sein!
 
Ich möchte noch mal betonen: Ausnahmen gibt es immer! Die vorigen Beispiele sind Idealfälle. Daß auch Christen nur „reale“ Menschen sind, sieht man immer wieder.
 
Doch wer ist nun glücklicher und wer leidet mehr, Christen oder Nicht- Christen? Meine Meinung ist: Christen sind auf andere Weise glücklich und Christen leiden anders. Es ist nicht ihr wichtigstes Ziel, hier im Leben alle Reichtümer haben zu müssen, sie brauchen oft weniger, um glücklich zu sein. Manchmal müssen sie aber auch gerade wegen ihres Glaubens leiden – und das trifft sie oft doppelt, da sie denjenigen, die ihnen weh tun, oft auch die Liebe Gottes wünschen.
 
Ich selber kann jeden, der vor der Entscheidung steht, ob er sein Leben mit Jesus leben will oder nicht, nur zu einem „Ja“ ermuntern. Vor allem wegen der Ewigkeit, aber auch in diesem Leben. Allerdings kann ich niemandem das „Blaue vom Himmel“ versprechen: Es gibt Menschen, die zu Jesus ja gesagt haben, und trotzdem ein furchtbares Schicksal hatten und daran zerbrachen. Jochen Klepper ist so ein Beispiel: Ich erwähnte vorhin, daß sein Lied „Die Nacht ist vorgedrungen“ eines meiner Lieblingslieder ist. Es wurde unter Hitler geschrieben. Und Jochen Klepper konnte trotz seines Glaubens die Verfolgungen der Nazis nicht länger ertragen – er und seine Familie suchten den Tod.
 
Ein anderes Beispiel ist die Geschichte von einem frommen Jungen, der mit dem Fahrrad unterwegs ist. Er vergißt, es abzuschließen, und als er nach einer Stunde wiederkommt, ist es noch da! Voller Freude fährt er in die Kirche, schließt das Rad ab und dankt Gott vor dem Altar. Als er nach 5 Minuten wiederkommt, ist das Fahrrad gestohlen...
 
Meine Tante hat dazu eine passende Postkarte an der Wand hängen: Man sieht dort einen Mensch in einem umgedrehten Regenschirm, der auf dem Meer schwimmt. Darunter steht:
„Gott verspricht keine ruhige Reise, aber eine sichere Landung!“
 
 
 
Martin Wagner, 25.8.2002
 
geändert am 16.3.2003

 

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